In den letzten Tagen wurde Kühne+Nagel für einen enttäuschenden Zahlenkranz des Rivalen Panalpina in Sippenhaft genommen. Nach den Jahreszahlen von Kühne am Mittwoch fällt der Kurs des Logistikers aus Schindelegi aktuell noch um 0,2 Prozent auf 132,80 Franken. Zeitweise notierte der Titel gut 3 Prozent im Minus.

Sowohl beim Umsatz als auch auf den Stufen EBITDA, EBIT und Reingewinn erfüllt das Jahresergebnis von Kühne die Analystenschätzungen weitestgehend. Dasselbe gilt für den Margenausblick für die kommenden Monate.

Obschon sich die Spekulationen rund um eine weitere Sonderdividende nicht bewahrheitet haben, wird die reguläre Ausschüttung um 25 Prozent auf 5 Franken je Aktie erhöht. Das wiederum entspricht einer Rendite von knapp 4 Prozent.

Marktführerschaft weiter ausgebaut

Der für die Bank Vontobel tätige Analyst bezeichnet den vorliegenden Zahlenkranz als solide, auch wenn er geringfügig hinter den bankeigenen Schätzungen zurückliege. Trotz den Folgen des starken Frankens sei es Kühne + Nagel möglich gewesen, den operativen Gewinn auf Stufe EBIT um 11 Prozent zu steigern. Als Grund dafür nennt er nicht zuletzt die starke Margenumsetzung im Seefrachtbereich.

Das Transportunternehmen habe seine Marktführerschaft im vergangenen Jahr weiter ausgebaut und habe dies auch im laufenden Jahr vor, so ergänzt der Experte. Von der Erhöhung der regulären Dividende zeigt er sich sichtlich angetan, genauso wie von der soliden Bilanz und der starken Barmittelgenerierung. Die Aktie wird bei der Bank Vontobel mit "Hold" und einem Kursziel von 141 Franken eingestuft.

Kontroverse um die Dividende

Ins selbe Horn bläst der Experte von Baader Helvea. Er findet sichtlich Gefallen am Geschäftsmodell von Kühne+Nagel. Es habe sich im schwierigen Umfeld einmal mehr bewährt, so seine Einschätzung.

Wie der Analyst der Bank Vontobel begrüsst auch jener der UBS Investmentbank die Erhöhung der regulären Dividende. Einem Kommentar ist zu entnehmen, dass die Dividende von 5 Franken je Aktie über den bankeigenen Schätzungen von 4,25 Franken liegt. Die Ausschüttung ausgeklammert gebe es weder im positiven noch im negativen Sinn grössere Überraschungen, so der Autor.

Punkto Dividende hat sich der Berufskollege von der Zürcher Kantonalbank hingegen sehr viel mehr erhofft. Wie er schreibt, hätte Kühne+Nagel ohne weiteres noch einmal 7 Franken je Aktie ausschütten können. Das Unternehmen hatte im Vorjahr neben einer regulären Dividende von 4 Franken pro Titel weitere 3 Franken in Form einer Sonderausschüttung zum Firmenjubiläum entrichtet.