Leonteq erwartet für das Gesamtjahr 2022 nun noch einen Konzerngewinn "in der Grössenordnung des Rekordergebnisses des Vorjahres von 155,7 Millionen Franken". Das entspreche einem Gewinn pro Aktie von 8,47 Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Bisher war Leonteq noch davon ausgegangen, den Konzerngewinn des Vorjahres zu übertreffen.

Die Aktie von Leonteq fällt im frühen Handel am Dienstag bis 6,4 Prozent auf 41,55 Franken. Der Titel hat in diesem Jahr gegen 40 Prozent verloren.

Im bisherigen Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2022 habe Leonteq aufgrund der anspruchsvollen Marktlage weiterhin eine tiefere Kundennachfrage verspürt, hiess es in der Mitteilung weiter. Im gleichen Zeitraum habe man aber stabile monatliche Kommissions- und Dienstleistungserträge erzielt. Gleichzeitig verfolge Leonteq weiterhin einen konservativen Ansatz beim Risikomanagement und habe mit ihrem Handelsergebnis die gedämpfte Kundenaktivität, insbesondere im dritten Quartal 2022, kompensieren können.

Noch Anfang Oktober war die Prognose für das laufende Jahr bestätigt worden, diese versprach einen Konzerngewinn über dem Rekordwert des Vorjahres. Damals sah sich Leonteq mit Compliance-Vorwürfen konfrontiert: Die "Financial Times" (FT) schrieb unter Berufung auf Whistleblower, die Zürcher Derivatboutique habe möglicherweise Geldwäscherei und Steuerhinterziehung zugelassen. Leonteq wies die Vorwürfe damals "entschieden" zurück. Dennoch fiel der Aktienkurs darauf rund 25 Prozent.

Leonteq teilte am Dienstag zudem mit, dass die Firma einen Prozess vor einem englischen Handelsgericht mit einem Vergleich abschliessen konnte. Die Klage war ursprünglich von Gesellschaften des britischen Versicherer Old Mutual eingereicht worden, diese wurde allerdings in der Zwischenzeit von Vermögensverwalter Utmost International übernommen worden. 

Das Verfahren vor dem englischen Handelsgericht werde nun, vorbehältlich der gerichtlichen Genehmigung, eingestellt, teilte Leonteq weiter mit. Bei dem Verfahren ging es laut früheren Angaben um Transaktionen mit strukturierten Leonteq-Produkten und um damit verbundene Gebühren und Provisionen. Die Ereignisse betrafen den Zeitraum 2012 bis 2016. Zu finanziellen Einzelheiten machte Leonteq keine Angaben

(cash/AWP)