Eines weiss der 1963 in Liestal BL geborene Finanzspezialist ganz sicher: Wie man reich wird. Unter der Bezeichung RMF - die Anfangsbuchstaben seines Vor- und Nachnamens - gründete Rainer-Marc Frey 1992 einen Hedgefonds. Der britischen Man Group, einen Spezialisten für alternative Investments, war der Hedgefonds zehn Jahre später 1,3 Milliarden Franken wert.

Als Hedgefonds-Manager will sich Frey, der in St. Gallen studiert hat und in jungen Jahren als Investmentbanker arbeitete, nicht mehr bezeichnen lassen. Mitterweile hat er sich auch auf Beteiligungen spezialisiert. 2005 richtete er mit der Horizon21 AG eine neue Anlageholding ein. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft hat ihren Sitz in Pfäffikon SZ, wo sich auf Diskretion bedachte Unternehmen gerne niederlassen.

Engagements in Afrika und Asien

Frey hält sich gerne im Hintergrund, gibt selten Interviews und bewegt sich in abgeschirmten Zirkeln wie dem World Economic Forum WEF in Davos, wo er Stammgast ist. Nur selten dringt etwas Privates durch: Im Jahr 2011 soll Frey, der in Bäch SZ wohnt und gerne selber fliegt, für rund 10 Millionen Franken die grösste Wohnung im damals neuen Mobimo-Tower in Zürich gekauft haben.

Freys Finanzbeteiligungen reichen weit über die Schweiz und Europa hinaus. Er ist unter anderem der wichtigste Anteilseigner und Vize-Chairman bei der Lonrho Holding, einem Unternehmen, das in Afrika Lebensmittel und Maschinen vertreibt und Hotels sowie Restaurants besitzt. Lonrho betätigt sich auch in den so genannten Market Expansion Services, begleitet also Unternehmen und Investoren, die sich in Afrika engagieren wollen.

Lonrho war als London and Rhodesian Mining and Land Company einst ein Bergbauunternehmen und in Grossbritannien börsenkotiert. 2013 kaufte Frey zusammen mit dem Investor Thomas Schmidheiny das Konglomerat für 270 Millionen Franken und nahm es von der Börse. Wie exklusiv das Führungsgremium von Lonrho gehalten werden soll, zeigt ein Neuzugang von 2016: Die BMW-Erbin und reichste Frau Deutschlands, Susanne Klatten, beteiligte sich bei Frey und Schmidheiny.

Erfolg hatte Frey auch bei einem anderen Market-Expansion-Dienstleister, DKSH. Seit 2008 ist Frey Verwaltungsrat beim Zürcher Traditionsunternehmen, dessen Geschichte in den Asienhandel des 19. Jahrhunderts zurückgeht. 2012 ging DKSH an die Börse, die Marktkapitalisierung des Unternehmens ist heute um 57 Prozent höher als beim IPO. Freys DKSH-Beteiligung wird gegenwärtig noch mit 3,9 Prozent beziffert. Das alleine sind ungefähr 200 Millionen Franken. Seinen ursprünglichen Anteil von 10 Prozent hatte er mit der Zeit reduziert, was ihm ungefähr 300 Millionen Franken eintrug.

Nebst seiner DKSH-Beteiligung hält Frey Anteile beim Pharmazulieferer Siegfried (8,6 Prozent) sowie am Privatkreditvermittler Cembra Money Bank. Letztere schüttet jedes Jahr beträchtliche Dividenden aus.

Wirbel wegen UBS-Aktien

Dass auch bei einem in der Branche bewunderten Finanzjongleur nicht immer alles rund läuft, zeigte Freys Engagement bei der UBS. Er wurde 2008 Verwaltungsrat der Bank, in einem Moment, in dem sowohl die Grossbank schlingerte als auch die Investmentaktivitäten von Frey selbst unter der Finanzkrise litten. Nur Wochen nach seiner Wahl ins Aufsichtsgremium der UBS verkaufte Frey seine UBS-Aktien. Die Öffentlichkeit empörte sich, einige am Finanzplatz forderten Freys Rückzug. Spekuliert wurde damals, dass Freys Horizon21 während der Finanzkrise in Liquiditätsengpässe geriet und Frey sich zum Verkauf der UBS-Aktien gezwungen sah. Er soll dabei 4 Millionen Franken verloren haben.

Frey vertrat im UBS-Verwaltungsrat den Standpunkt, die Bank solle das Investmentbanking herunterfahren und die Vermögensverwaltung fördern. Etwas, was die UBS heute tut. Frey und UBS-Chef Sergio Ermotti kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei der US-Investmentbank Merrill Lynch. Was der Wahl von Ermotti zum UBS-CEO 2011 sicher nicht abträglich war. Der Rücktritt Freys aus dem UBS-VR erfolgte 2014 eher überraschend.

Die Leonteq-Aktien, die Frey nun erworben hat, waren immerhin billig. Der Name Rainer-Marc Frey beeindruckt den Markt offensichtlich noch immer: Nach Bekanntwerden des Deals sind die Valoren am Donnerstag um 4 Prozent gestiegen.