Die Aktien des Berliner Startups Delivery Hero stürzten am vergangenen Donnerstag um 30 Prozent ab, nachdem sowohl die Ergebnisse für das vierte Quartal als auch der Ausblick hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieben. Am Freitag ging es um weitere 12 Prozent abwärts, während sie am Montag vorsichtige Erholungstendenzen zeigt. Am Montagnachmittag notierte die Aktie mit einem leichten Plus von 1,2 Prozent. 

Die einzige Aktie, die in den letzten Jahren mit 71 Prozent einen noch heftigeren Tagesverlust erlitt, war die Skandalfirma Wirecard. Ironischerweise ersetzten ausgerechnet Delivery Hero später die Papiere von Wirecard im Dax.

Auch andere Pandemie-Gewinner geben nach

Delivery Hero ist allerdings nicht allein. Das Ende der Corona-Beschränkungen und absehbar auch des Homeoffice hat ebenfalls Spuren hinterlassen beim Fitnessunternehmen Peloton Interactive, beim Streamingdienst Netflix, sowie bei Delivery Heros Konkurrenten Just Eat Takeaway und Deliveroo.

Bei Delivery Hero wurden alleine am Donnerstag mehr als 5 Milliarden Euro Börsenwert vernichtet. Am Freitag weiteten die Anteilsscheine ihren Verlust auf 39 Prozent oder insgesamt 6,5 Milliarden Euro aus.

Beim absoluten Wertverlust rangiert Delivery Hero hinter Schwergewichten wie SAP oder Volkswagen, die auch bei geringeren prozentualen Kursverlusten mehr an Börsenwert verlieren können. Delivery Hero erreichten ihr Allzeithoch Anfang 2021, als Deutschland in der bislang tödlichsten Covid-Welle steckte und ein Grossteil Europas im Lockdown war.

Gründer und CEO Niklas Östberg twitterte am Donnerstag, es tue ihm "für alle Aktionäre wirklich leid", und dass "wir noch härter arbeiten werden", um zu beweisen, dass sich die Investitionsstrategie des Unternehmens auszahlen wird. 

"Ich bin in deinem Boot", fügte Östberg hinzu.

(Bloomberg)