Die weltweit rückläufige Nachfrage nach Personal Computern liess nichts Gutes erahnen, erzielt Logitech doch noch immer einen Grossteil des Umsatzes und des Gewinns mit PC-Peripheriegeräten.

Dennoch wartet das Unternehmen aus Lausanne mit einem überzeugenden Ergebnis für das Schlussquartal des Fiskaljahres 2015/16 auf. Obschon der Umsatz den Erwartungen nicht ganz gerecht wird, fallen der operative Gewinn (EBIT) sowie der Reingewinn deutlich höher aus.

An der Schweizer Börse SIX legt die Logitech-Aktie in einem schwachen Gesamtmarkt denn auch um 0,7 Prozent auf 15,50 Franken zu. Beobachter berichten von auffälligen Deckungskäufen aus dem Ausland.

Bei Analysten stösst der Zahlenkranz mehrheitlich auf Begeisterung. Das nicht ohne Grund, erlitt der Peripheriegerätehersteller in den letzten Jahren jeweils im Schlussquartal doch einen Verlust.

Bruttomarge zieht deutlich an

Der für die Credit Suisse tätige Analyst bezeichnet das vorliegende Ergebnis als "sehr solide". Seine eigenen Schätzungen seien der gesamten Erfolgsrechnung entlang übertroffen worden, so schreibt er in einem Kommentar. Allerdings gibt er zu bedenken, dass es sich beim Schlussquartal saisonal betrachtet um das umsatzschwächste des ganzen Jahres handelt. Ausserdem macht er beim Nachfragerückgang bei mobilen Lautsprechern Erklärungsbedarf aus. Die Aktie von Logitech wird bei der Credit Suisse aber weiterhin mit "Outperform" und einem Kursziel von 18,70 Franken zum Kauf empfohlen.

Durchaus lobende Worte findet auch der Berufskollege von der UBS Investmentbank. Er findet nicht nur am anziehenden organischen Umsatzwachstum Gefallen, sondern auch an der deutlich über den eigenen Erwartungen liegenden Gewinnentwicklung. Diese führt er nicht zuletzt auf die um 90 Basispunkte höhere Bruttomarge von 33,1 Prozent zurück.

Wachstumskategorien werfen Fragen auf

Abstriche macht der Analyst hingegen beim Reingewinn. Wie er schreibt, wurde dieser aufgrund einer Aufrechnung von Mitarbeiterentschädigungen künstlich aufgebläht. Unter Abzug des Effekts von 7 Millionen Dollar liege der Reingewinn mit 16 Millionen Dollar aber noch immer über den prognostizierten 13 Millionen Dollar, so lauten seine Berechnungen. Er empfiehlt die Aktie von Logitech wie bis anhin mit 16,50 Franken zum Kauf.

Eher kritisch äussert sich auch der für Baader Helvea tätige Experte. Trotz starkem Quartalsergebnis zeigt er sich besorgt über die Nachfrageverlangsamung bei den mobilen Lautsprechern, welche er als Wachstumskategorie unter den Produkten bezeichnet. Der prozentual zweistellige Umsatzrückgang in diesem Bereich sei nur dank einem höheren Absatz von PC-Peripheriegeräten aufgefangen worden. Der Analyst stuft die Aktie deshalb vorerst nur mit "Hold" und einem Kursziel von 14,50 Franken ein.

Ähnlich tönt es bei Morgan Stanley. In einem Kommentar äussert der für die amerikanische Investmentbank tätige Autor Enttäuschung über die negativen Verschiebungen in der Zusammensetzung des Quartalsumsatzes, insbesondere über den Umsatzeinbruch um 37 Prozent bei den mobilen Lautsprechern. Er empfiehlt die Aktie mit "Underweight" und einem optisch tiefen Kursziel von 13,80 Franken zum Verkauf.