Logitech verweist mit den Quartalszahlen Kritiker und Skeptiker gleichermassen in die Schranken: Auch im Schlussquartal des Fiskaljahres 2013/14 übertrifft das in Lausanne beheimatete Technologieunternehmen die Konsensschätzungen.

Dank einer starken Umsatzentwicklung kann Logitech mit einem nahezu dreimal höher als erwarteten Reingewinn aufwarten. Einzig auf Stufe EBIT bleibt das Ergebnis deutlich hinter den Konsensschätzungen zurück. In Analystenkreisen werden einmalige Faktoren für diesen Umstand verantwortlich gemacht.

Im frühen Handel gewinnt die Aktie von Logitech an der Schweizer Börse SIX weitere 1,9 Prozent auf 13,40 Franken. Marktbeobachter berichten sowohl in den Basiswerten als auch in zahlreichen Derivaten von einem guten Kaufinteresse.

Beibehaltene Prognosen vermutlich konservativ

Der für die Zürcher Kantonalbank tätige Analyst meint, dass das operative Resultat aufgrund der guten Verkäufe im Wachstumsportfolio klar höher als erwartet ausgefallen sei. Für das starke Abschneiden seien Mobile Speakers und PC Gaming, aber auch der Turnaround bei LifeSize, verantwortlich zu machen.

Wiederum habe Logitech im Jahresvergleich die Preise um 4 Prozent erhöht. Das dank neuen Produkten, der Konzentration auf das hohe und mittlere Preissegment sowie dem Auslaufen schwacher Kategorien. Die um 12 Prozent tieferen bereinigten operativen Kosten seien ein Ergebnis des Sparprogramms sowie den wiederum tieferen Verkaufs- und Vertriebskosten. Der Analyst bezeichnet diese Entwicklung als erfreulich. Die Aktie wird vom Analysten weiterhin mit "Übergewichten" zum Kauf empfohlen.

Vorerst keine grösseren Gewinnschätzungserhöhungen zu erwarten

Auch der Berufskollege der UBS-Investmentbank bezeichnet die im Schlussquartal erzielten Fortschritte als gut. Einzig auf Stufe EBIT sei das Ergebnis leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Der Analyst macht unerwartete Restrukturierungskosten und Abschreibungen für die Differenz zu den Konsensschätzungen verantwortlich. Stark sei vor allem der Absatz im Schlüsselmarkt Amerika ausgefallen. Die neusten Produktinnovationen kämen bei den Konsumenten allem Anschein nach sehr gut an.

Den unverändert beibehaltenen Ausblick für das Fiskaljahr 2014/15 mache einen konservativen Eindruck auf ihn, so der UBS-Analyst weiter. Er hält vorerst jedoch an der Einstufung "Neutral" sowie am 12-Monats-Kursziel von 14 Franken fest.

Der bei der Credit Suisse für Logitech zuständige Analyst schreibt von einem starken Zahlenkranz, welcher sowohl über den bankeigenen Erwartungen als auch über den Konsensschätzungen liege. Das Unternehmen befinde sich in einem beeindruckenden Turnaround, was den Aktienkurs einmal mehr unterstütze.

Grössere Aufwärtsrevisionen bei den Konsensschätzungen sieht der Analyst allerdings nicht. Er stuft die Aktie deshalb weiterhin mit "Neutral" und einem 12-Monats-Kursziel von 15 Franken ein.

Vontobel schreibt, dass der Ergebnistrend zeige, dass Logitech dank einer klarerern Segmentierung und Neufokussierung seiner Produkte Fortschritte mache. Die Geschäftsentwicklung sei momentan jedoch noch immer vom Erfolg einiger weniger Produkte abhängig. Die Kosten habe das Unternehmen unter Kontrolle, was sich mit steigenden Umsätzen verstärkt positiv auswirken werde. Der Analyst erwartet keine grösseren Prognoseänderungen. Das Anlageurteil bleibt "Hold" mit einem Kursziel  von 15,50 Franken.