Noch Anfang Dezember wurde Logitech gerüchtehalber ein starkes Weihnachtsquartal nachgesagt. Diese Stimmen verstummten im Laufe des Monats jedoch und mussten einer gespenstischen Stille Platz machen. Nun dürfen die Aktionäre allerdings aufatmen: Der in Lausanne beheimatete Peripheriegerätehersteller übertrifft die Analystenerwartungen nicht nur beim Umsatz, sondern auch beim operativen Gewinn (EBIT) sowie beim Reingewinn ziemlich deutlich.

Nicht ganz unerwartet erhöht das Unternehmen die Gewinnprognosen für das Gesamtjahr. Neu rechnet es mit einem operativen Gewinn von rund 170 nach zuvor 150 Millionen Dollar. Was hingegen niemand auf dem Radar hatte: Auch die Prognosen für das Umsatzwachstum werden angehoben und das von 7 Prozent auf 7 bis 9 Prozent.

An der Schweizer Börse SIX springt die Logitech-Aktie zur Stunde um 8,5 Prozent auf 14,65 Franken. Zeitweise wurden im Zuge aggressiver Anlage- und Deckungskäufe aus dem Ausland sogar Kurse von bis zu 14,85 Franken bezahlt.

Viele Analysten müssen über die Bücher

Der für die UBS Investmentbank tätige Analyst findet sichtlich Gefallen am starken Umsatzwachstum. Mit 9 Prozent sei das organische Wachstum im vergangenen Quartal deutlich über den von ihm erwarteten 6 Prozent ausgefallen, so schreibt er.

Eine starke Nachfrage macht der Experte in den beiden Produktkategorien Audio und Gaming aus. Er hatte rückblickend mit einer Erhöhung der Gewinn-, nicht aber der Wachstumsprognosen gerechnet. Auf Basis des vorliegenden Zahlenkranzes sieht er die diesjährigen Schätzungen für den operativen Gewinn (EBIT) um 5 bis 10 Prozent steigen. Das Anlageurteil für die Aktie lautet weiterhin "Buy" und das 12-Monats-Kursziel 16 Franken.

Sein Berufskollege der Credit Suisse ist positiv überrascht von der Widerstandsfähigkeit der Rentabilität. Dank einer soliden Kostenkontrolle sei es Logitech möglich gewesen, ungünstige Währungsverschiebungen weitestgehend aufzufangen. Die Bruttomarge habe sogar um 20 Basispunkte verbessert werden können, was ermutigend sei. Auch er empfiehlt die Aktie mit "Outpeform" und einem Kursziel von 17,50 Franken zum Kauf.

Aktie jetzt erst recht unterbewertet?

Gemäss dem für Vontobel tätigen Experten verdeutlicht das starke Quartalsergebnis einmal mehr die Stärke und Ausgewogenheit des Produktportfolios von Logitech sowie die erheblichen Fortschritte, die das Unternehmen bei der Preis- und Kostenkontrolle gemacht hat. Die Kaufempfehlung wird bestätigt und das 17 Franken lautende Kursziel in positive Revision gesetzt.

Bei der Zürcher Kantonalbank wird die mit "Übergewichten" empfohlene Aktie sogar als "nach wie vor klar unterbewertet" bezeichnet. Dieser Meinung ist man auch bei Exane BNP Paribas, wo das Kursziel für die Aktie gar mit 21 Franken angegeben wird.

Händler vermuten, dass Logitech nach Ablauf der sogenannten Black-out-Periode das Aktienrückkaufprogramm wieder aufnimmt. Davon verspricht man sich einen stützenden Effekt auf die zukünftige Kursentwicklung.