Der Chef der Einheit, Kassem Soleimani, sei bei einem US-Luftangriff auf den internationalen Flughafen in Bagdad getötet worden, gab das Pentagon am Freitag bekannt. "Auf Weisung des Präsidenten hat das US-Militär entschiedene Verteidigungsmassnahmen ergriffen, um US-Personal im Ausland zu schützen, indem es Kassem Soleimani tötete", erklärte das Pentagon. Der Schlag diene der Abschreckung künftiger iranischer Angriffspläne. Weiter hiess es, Soleimani habe in den vergangenen Monaten Angriffe auf Stützpunkte im Irak "orchestriert" und die "Angriffe" auf die US-Botschaft in Bagdad in dieser Woche genehmigt.

Neben Kassem Soleimani sei auch der Kommandeur der irakischen Miliz Abu Mahdi al-Muhandis in ihren Konvoi am Flughafen von Bagdad durch die Detonation getötet worden, sagte Ahmed al-Assadi, Sprecher der irakischen Miliz (PMF) der Nachrichtenagentur Reuters. "Der amerikanische und der israelische Feind sind für die Tötung der Mudschaheddin Abu Mahdi al-Muhandis und Kassem Soleimani verantwortlich", sagte er. Der Kommandeur der örtlichen Miliz, Abu Muntathar al-Hussaini, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Soleimani und Abu Mahdi al-Muhandis fuhren in einem Fahrzeug, als es von zwei aufeinanderfolgenden Lenkraketen getroffen wurde, die von einem amerikanischen Hubschrauber abgefeuert wurden, als sie vom Flughafen wegfuhren." Im zweiten Fahrzeug seien Bodyguards der PMF gewesen. Er sagte, dass "die amerikanischen Kriminellen" detaillierte Informationen über die Bewegungen des Konvois gehabt hätten.

Wendepunkt im Nahen Osten?

Der Tod des ranghohen Generals und des PMF-Kommandeurs wird als massiver Schlag gegen den Iran gewertet und könnte einen Wendepunkt in den Spannungen im Nahen Osten darstellen. Ein ehemaliger Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Mohsen Rezaei, gelobte Rache an Amerika für die Tötung von Soleimanis. "Märtyrer-Generalleutnant Kassem Soleimani schloss sich seinen Märtyrerbrüdern an, aber wir werden uns energisch an Amerika rächen", schrieb Rezaei auf Twitter.

Soleimani, der den ausländischen Arm der Revolutionsgarden anführte spielte eine Schlüsselrolle bei den Kämpfen in Syrien und im Irak. Er war massgeblich an der Ausbreitung des iranischen Einflusses im Nahen Osten beteiligt, den die Vereinigten Staaten, Saudi-Arabien und Israel nur schwer in Schach halten konnten. Er überlebte in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehrere Attentate westlicher, israelischer und arabischer Organisationen.

Nach jüngsten Angaben der irakischen Polizei sind am Flughafen in Bagdad bei der Detonation fünf Personen getötet und neun weitere verletzt worden. Die Luftgeschosse des Typs Katjuscha sind in der Nähe des Luftfrachtterminals explodiert und zerstörten zwei Fahrzeuge, erklärten Polizei- und Gesundheitsbehörden. Die irakische Miliz sprach hingegen von sieben Toten.

Diese Woche war es zu gewalttätigen Protesten vor der US-Botschaft in Bagdad gekommen. US-Präsident Donald Trump machte den Iran dafür verantwortlich und drohte mit Vergeltung. Als Konsequenz schicken die USA mehr Soldaten in die Region. Auslöser der Ausschreitungen waren US-Luftangriffe auf die vom Iran unterstützte Schiiten-Miliz Kataib Hisbollah am Sonntag, bei denen 25 Menschen getötet wurden. Die USA machen die Miliz für den Raketenangriff auf einen Militärstützpunkt im Nordirak verantwortlich, bei dem am Freitag ein US-Zivilbeschäftigter getötet und vier US-Soldaten verletzt wurden. 

(Reuters)