Stattdessen erhöht Alecta zur Renditesicherung sein Engagement in alternativen Vermögenswerten wie Infrastrukturprojekten und Wohnimmobilien. Der Fonds verwaltet rund 1,1 Billionen Schwedische Kronen (110 Milliarden Euro).

"Längerfristig könnten wir eine steigende Inflation erleben, und das ist einer der Gründe, warum wir das Portfolio auf mehr Sachwerte umstellen", erklärte Investmentvorstand Hans Sterte im Gespräch mit Bloomberg News.

Schwedens Börsen-Leitindex hat in diesem Jahr bereits rund 30 Prozent zugelegt. Die immer neuen Rekordhochs beim OMX-Stockholm-30 lassen die Sorge vor überhöhten Bewertungen wachsen. Sterte hält den Markt für "auf Perfektion gepreist". Alles sei "sehr teuer."

Seine Bedenken teilen auch andere Grossinvestoren, wie zum Beispiel der Chef des 1,2 Billionen Euro schweren norwegischen Staatsfonds. Auch der "Big Short"-Held Michael Burry von Scion Asset Management, berühmt für seine Wette gegen die Subprime-Blase in der Finanzkrise 2008, zog Parallelen zwischen der heutigen Wirtschaftspolitik und der deutschen während der Hyperinflation der 1920er Jahre.

Anteil alternativer Anlagen erhöhen

Um solchen Risiken vorzubeugen, plant der schwedische Pensionsriese, den Anteil alternativer Anlagen bis 2024 auf 20 Prozent des Gesamtportfolios zu erhöhen. Derzeit beträgt er 12 Prozent. "In den letzten drei oder vier Jahren haben wir die realen Vermögenswerte um etwa 5 Prozent erhöht, und wir beabsichtigen, diesen Anteil weiter zu erhöhen", so Sterte.

Im Rahmen dieser Strategie hat Alecta zusammen mit dem Co-Investor Brookfield Asset Management eine 49-prozentigeige Beteiligung am Funkturmgeschäft der Telia in Norwegen und Finnland übernommen. Der Pensionsfonds investierte zudem in den Heizkraftwerks-Betreiber Stockholm Exergi. Ausserbörslich setzt er auf Unternehmen wie den Musikdienstleister Epidemic Sound und den Windpark-Betreiber Stena Renewable.

"Die Privatinvestment-Seite nimmt der Börsenseite Marktanteile ab", erklärt Sterte und fügt hinzu, dass es für Unternehmen außerhalb der Börse einfacher sei, zu expandieren und sich zu wandeln.

Ein weiterer Investmentschwerpunkt für Alecta ist der Immobiliensektor. Hier hat der Rentenfonds auch sein grösstes alternatives Investition getätigt, bei der Wohnungsgesellschaft Heimstaden Bostad. Ausschlaggebend, so Sterte, sei die Absicht gewesen, den Anteil an realen Vermögenswerten mit langen, stabilen Cashflows zu erhöhen.

(Bloomberg)