Eigenheime in Schweden verteuerten sich in den ersten drei Monaten des Jahres um 17 Prozent, wie der Maklerverband Svensk Maklarstatistik am Mittwoch mitteilte. Seit Beginn der Datenerhebung 2005 hat es so ein kräftiges Plus noch nicht gegeben. Eigentumswohnungen kosteten acht Prozent mehr.

"Auf grosse Preissteigerungen folgt meist ein Rückschlag", warnte Maklarstatistik-Experte Hans Flink. "Ich würde es nicht als Blase bezeichnen, aber es könnte einen Rückschlag geben." Schwedens Wohnungsmarkt bereitet den Behörden schon seit Jahrzehnten Kopfzerbrechen. Die Bevölkerung ist schnell gewachsen, vor allem in Städten wie Stockholm. Das Baugeschehen konnte damit nicht Schritt halten. Gleichzeitig haben ultraniedrige Zinsen die Preise und die Kreditaufnahme in die Höhe getrieben. Die Corona-Pandemie hat dem Preisanstieg bislang keinen Abbruch getan.

«Auf lange Sicht nicht immer tragbar»

"Leute, die hinter Villen her sind, sollten bedenken, dass niedrige Zinsen und ein Mangel an Häusern, die zum Verkauf stehen, die Preise auf ein Niveau treiben können, das auf lange Sicht nicht immer tragbar ist", warnte Marcus Svanberg, Chef der Immobiliensparte des Versicherers Lansforsakringar.

Auch die Zentralbank verfolgt die Entwicklung mit Sorge, könnte doch eine Immobilienblase auch Geschäftsbanken gefährden. Die Finanzaufsichtsbehörde hat angekündigt, dass sie im Laufe des Jahres strengere Regeln für die Rückzahlung von Hypotheken wieder einführen will, die zu Beginn der Pandemie ausgesetzt wurden.

(Reuters)