Basel, im Januar 2013: Der Basler Dentalimplantatehersteller Straumann kämpft mit sinkenden Umsätzen und Margen. Ein paar Monate zuvor gab das Unternehmen den Abbau von 150 Stellen bekannt. Doch auch das nützt Firmenchef Beat Spalinger nicht mehr. Er wird ersetzt durch den früheren Straumann-Finanzchef Marco Gadola. Ihm eilt der Ruf voraus, nicht gerade zimperlich zu sein.

Anfang 2019: Die Umsätze von Straumann haben sich verdoppelt, die Profitabilität wurde gesteigert, der Straumann-Aktienkurs hat sich verfünffacht. Eine Erfolgsgeschichte für Investoren und für Gadola. Die aber Anfang 2020 zu Ende gehen wird. Gadola wechselt dann als Verwaltungsratspräsident zum Handelskonzern DKSH.

Dort sieht die Welt etwas anders aus. DKSH ist - ähnlich wie Straumann vor sechs Jahren - in einer delikaten Situation. Nebst zurückgebliebenen Wachstumsraten und enttäuschender Gewinnentwicklung gibt es Knatsch im Verwaltungsrat, Grossinvestoren suchen das Weite. Zuletzt zog der Ausstieg des Ur-Investors Peugeot den Aktienkurs in die Tiefe. Er befindet sich auf dem tiefsten Stand seit über sechs Jahren. 

Kann Gadola seine Straumann-Erfolge bei DKSH wiederholen? Einiges spricht dafür. Gadola hat wohl die nötige Härte, beim Handelskonzern einen Kulturwandel einzuleiten. Er verfügt über profundes Finanz- und Marketingwissen, er war beim Logistikunternehmen Panalpina Verantwortlicher für die Region Asien Pazifik, der Tätigkeitsregion von DKSH.

Der Aktienkurs von DKSH reagiert am Freitag kaum auf die Gadola-News. Das will noch nichts heissen. Für langfristig orientierte Aktionäre kommt die Aktie von DKSH jedenfalls wieder auf den Radar.