Der Schweizer Aktienmarkt blickt auf die verlustreichste Woche seit über einem Jahr zurück. Der Swiss Market Index (SMI) büsste innerhalb von gerademal fünf Handelstagen 3,5 Prozent ein. Das Minus seit Jahresbeginn beträgt sogar 8 Prozent.

Am Freitagnachmittag tauchte das renommierte Börsenbarometer bis auf 8613 Punkte. Damit wurde das bisherige Jahrestiefst von Anfang Februar bei 8664 Zählern unterboten.

Unteres Ende des Aufwärtstrends muss halten

Die Markttechnikexperten der Credit Suisse zeigen sich regelrecht besorgt. Ihres Erachtens hat der SMI am Freitag wichtige Schlüsselunterstützungen verletzt. Gleichzeitig warnen sie davor, dass viele andere europäische Aktienindizes ebenfalls auf solche Schlüsselunterstützungen zurückgefallen und deshalb angeschlagen sind.

Der früher ebenfalls für die Credit Suisse tätige und heute als unabhängiger Markttechniker tätige Rolf Bertschi wähnt den SMI am unteren Ende eines seit April 2016 entstandenen Aufwärtstrendkanals. Fällt das Börsenbarometer aus diesem Kanal, wäre das sehr negativ.

Der SMI über die letzten 12 Monate mit gleitenden Durchschnitten auf 20, 50 und 200 Tage (Quelle: www.cash.ch)

Eine grosse Bedeutung kommt Bertschi zufolge der Marke von 8450 Punkten zu. Wird auch diese unterschritten, hält er gegebenenfalls sogar einen Rückschlag in die Region von 7400 Punkten für möglich. Man muss schon in den Februar 2016 zurückgehen, um beim SMI auf einen ähnlich tiefen Stand zu stossen.

Schaden kann eventuell noch abgewendet werden

Auch die beiden Autoren der "Technical Investment Strategy" von Julius Bär geben sich desillusioniert. Die Ausgangslage habe sich über die wichtigsten europäischen Aktienindizes hinweg verschlechtert, so schreiben sie.

Den SMI sehen die Markttechnikexperten nur dann Schaden abwenden, wenn das Börsenbarometer in den nächsten Wochen oder Monaten wieder über die Widerstandsmarke bei 9050 Punkten zurückfindet. Sie raten daher Anlegern, auf die Aktien der mittelgrossen Unternehmen aus dem SMI Mid Cap Index (SMIM) auszuweichen.

Die für Julius Bär tätigen Experten sorgten erst kürzlich für einen Aufschrei, als sie dividendenstarken Titeln wie Nestlé, Roche und Novartis einen "langsamen Tod" vorhersagten (cash berichtete). Leiden diese drei Schwergewichte, leidet auch der SMI.