Unter dem Strich rutschten die Basler gar in die roten Zahlen. Eine Prognose für das zweite Semester gibt es nicht.

Konkret sank der Umsatz im ersten Semester 2020 gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent auf 57,0 Millionen Franken, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte. In Lokalwährungen betrug der Rückgang nur 7 Prozent. Doch sei die Periode von einer Aufwertung des Schweizer Frankens geprägt gewesen.

Das Betriebsgewinn (EBITDA) brach um 40 Prozent ein auf noch 5,2 Millionen. Die entsprechende Marge sank um 4 Prozentpunkte auf noch 9 Prozent. Unter dem Strich wies Medartis einen Verlust von 5,8 Millionen Franken aus, nach einem Gewinn von 0,7 Millionen im ersten Semester 2019.

Starker Rückgang im April und Mai

Den stärksten Rückgang habe man aufgrund der Corona-Pandemie in den Monaten April und Mai registriert, schrieb die Gesellschaft. In diesen Monaten durften in die meisten Ländern keine elektiven Eingriffe durchgeführt werden.

Die Trauma-Fälle seien aufgrund der Mobilitätsbeschränkungen ebenfalls rückläufig gewesen, teilte das Unternehmen weiter mit. Im Juni hätten die meisten Schlüsselmärkte aber bereits wieder ein Wachstum in Lokalwährungen gegenüber Vorjahr verzeichnet.

Auf die Krise habe man frühzeitig mit Massnahmen auf der Kostenseite reagiert und Sparmassnahmen eingeleitet. Dazu hätten auch Kurzarbeit, die Nichtbesetzung von Stellen sowie ein Lohn- und Bonusverzicht des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung gehört.

Insgesamt nahm der Betriebsaufwand dank dieser Massnahmen im ersten Halbjahr 2020 um 6 Prozent auf 484 Millionen Franken ab, wie Medartis schrieb. Der Personalbestand sei seit Ende 2019 aber trotzdem "moderat" um 12 auf 621 Stellen gewachsen.

Kein Ausblick für 2020

Für das Gesamtjahr 2020 verzichtet das Management weiterhin auf einen Ausblick. Erst im April hatte es seine Guidance gekippt. Als Grund nannte das Unternehmen damals die Verschiebung vieler zeitlich unkritischer Operationen im Traumabereich.

Nun heisst es in dem Communiqué, dass man zwar die kommunizierten mittelfristige Prioritäten wie eine stärkere Ausrichtung des Vertriebs auf regionale Bedürfnisse weiter verfolgen wolle. Doch könne man wegen der weiter bestehenden Corona-Unsicherheiten erneut keine Prognose für den Rest des Jahres abgeben.

Die Mittelfristziele mit einem jährlichen Umsatzwachstum von über 15 Prozent in Lokalwährungen und einer schrittweisen Steigerung der bereinigten EBITDA-Marge wurden aber erneut bestätigt.

Schliesslich gab das Unternehmen in dem Communiqué auch eine Neuernennung im Management bekannt. Per 1. November 2020 ernennt der Verwaltungsrat Manuel Schaer zum Chief Technology Officer und Mitglied der Geschäftsleitung. Er folgt auf Thomas Tribelhorn.

(AWP)