Der globale Markt für das Industriemetall läuft den Analysten zufolge auf das höchste Defizit seit zehn Jahren zu. Der fundamentale Ausblick "bleibt äusserst bullish", erklären Goldman-Analysten um Nicholas Snowdon und Jeffrey Currie.

Die Nachfrage sei sowohl in China als auch in den westlichen Schlüsselmärkten sehr stark, während "der fortgesetzte Betrieb eines beträchtlichen Teils des chinesischen Produktionssektors über die Feiertage ein viel stärkeres Umfeld für die Rohstoffnachfrage als üblich geschaffen hat", hies es. Die Bank prognostiziert für 2021 ein Defizit von 327'000 Tonnen.

Der Preis für Kupfer hat einen mehrjährigen Höchststand markiert. Der Preis für eine Tonne des Industriemetalls an der Rohstoffbörse LME in London steigt am Freitag weitere 2 Prozent auf über 8700 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit dem Jahr 2012. Der Wochengewinn beläuft sich auf 4,6 Prozent.

Goldman Sachs hat die Kursziele für Kupfer so erhöht: Auf Sicht von 3 Monaten auf 9200 Dollar von zuvor 8500 Dollar, auf Sicht von sechs Monaten auf 9800 Dollar und auf Sicht von zwölf Monaten auf 10'500 Dollar.

Kupfer gilt aufgrund seiner umfänglichen Verwendung in der Industrie als Konjunkturbarometer. Allerdings dürfte diese Signalfunktion durch die Corona-Pandemie etwas verzerrt sein.

Am Kupfermarkt herrscht schon seit längerem ein Angebotsengpass vor. Ein Grund besteht darin, dass viele Kupferminen ihre Förderung wegen der Corona-Krise eingeschränkt haben. Zugleich bleibt die Nachfrage gerade aus dem rohstoffhungrigen China gross.

Beflügelt wird der Kupferpreis zudem durch die Hoffnung auf konjunkturelle Besserung infolge zunehmender Corona-Impfungen. Auch der zuletzt schwächere US-Dollar sorgt für eine rege Nachfrage. Kupfer wird in der amerikanischen Währung gehandelt. Ein fallender Dollarkurs führt daher oft zu einer steigenden Kupfernachfrage aus Ländern ausserhalb des Dollarraums.

(Bloomberg/AWP/cash)