“Ein IPO würde höchstwahrscheinlich in den USA stattfinden, da es dort ein besseres Verständnis für Technologieunternehmen wie uns gibt und da die USA möglicherweise in ein oder zwei Jahren unser grösster Markt sein werden”, sagte er in einem Interview mit Bloomberg in Berlin.

Vor einem Börsengang könnte das Unternehmen allerdings erst noch Gelder in einer weiteren privaten Finanzierungsrunde einsammeln, sagte Siemiatkowski. Klarna sei zudem ständig auf der Suche nach Übernahmezielen, um das eigene Wachstum voranzutreiben.

Klarnas bislang grösste Zukauf war der des deutschen Zahlungsdienstleisters Sofort vor sechs Jahren für 150 Millionen Dollar. “Erst vor zwei Wochen haben wir eine Transaktion in den USA abgeschlossen. Ein weiterer Deal in Europa befindet sich auf der Zielgeraden”, sagte Siemiatkowski.

Bewertung von 5,5 Milliarden Dollar

Eine Finanzierungsrunde im August, bei der Klarna mit 5,5 Milliarden Dollar bewertet wurde, hatte das Unternehmen zu Europas wertvollstem Fintech-Startup gemacht. Es liess TransferWise und N26 hinter sich, deren Bewertung zuletzt bei jeweils 3,5 Milliarden Dollar lag. Zu Klarnas Investoren zählen Permira Holdings, BlackRock Inc., Sequoia Capital und der Rapper Snoop Dogg.

Klarna hilft Online-Käufern unter anderem dabei, mit wenigen Klicks Zahlungen über Lastschrift, Rechnung oder Ratenbeträge abzuwickeln. Darüber hinaus werden Händler unterstützt, etwa bei der Verarbeitung von Zahlungen. Damit tritt Klarna in Konkurrenz zu Unternehmen wie PayPal Holdings Inc. und Square Inc.

Siemiatkowski geht davon aus, dass Klarna das laufende Jahr mit einem Nettoverlust abschliessen wird. Grund seien die hohen Investitionen in den USA, wo das Unternehmen mit einer jährlichen Rate von sechs Millionen Kunden wachse. Eine Expansion nach Asien stehe derzeit nicht zur Debatte wegen des starken Wettbewerbs in dieser Region.

In Berlin beschäftigt Klarna 250 Mitarbeiter. Diese Zahl will Siemiatkowski so schnell wie möglich verdoppeln. Schon im kommenden Jahr solle deshalb ein Technologie-Zentrum in der deutschen Hauptstadt eröffnet werden. Gesucht würden unter anderem Mitarbeiter in Technik und Marketing.

(Bloomberg)