Weihnachten ist das Fest der Liebe – und des Shoppings. Anbieter von Schokolade, Luxusgütern, Spielwaren oder Elektronikartikeln machen in dieser Zeit das Geschäft des Jahres. So steuert das Weihnachtsgeschäft bei den Schweizer Detailhändlern gegen 25 Prozent des Jahresumsatzes bei. Und bei Spezialgeschäften wie Franz Carl Weber sind es gar bis zu 40 Prozent.

Als typischer Weihnachtsprofiteur gilt zum Beispiel die Aktie von Richemont. Zum Genfer Luxusgüterkonzern gehören Marken wie Cartier, IWC, Chloé oder Vacheron Constantin. In den vergangenen zehn Jahren haussierte die Aktie jeweils im Schlussquartal zwischen 9 und 25 Prozent. Danach korrigierte die Aktie aber teilweise wieder deutlich. Eine ähnliche Entwicklung zeigt auch der Swatch-Aktienkurs.

Auch ein klassischer Profiteur vom Weihnachtsgeschäft ist der Schokoladenproduzent Lindt & Sprüngli. Allerdings haussierte der Kurs der Namenaktie in den früheren Schlussquartalen jeweils weniger stark als im ersten Quartal des Folgejahres. Hier beträgt die Kursgewinnspanne zwischen 9 und 24 Prozent. Der Zürcher Schoggikonzern publiziert jeweils Mitte Januar die Umsatzzahlen. Und abhängig davon, wie viel Schokolade unter den Christbäumen lag, schiesst der Kurs hoch - oder setzt zum Sinkflug an. Dies war zum Beispiel in den Krisenjahren 2008 und 2009 der Fall.

Logitech mit Potenzial

Auch die Aktie des Computerzubehörherstellers Logitech galt bis 2007 als zuverlässiger Kandidat für eine Extrarendite im jeweiligen Schlussquartal. Seit 2008 korrigierte jedoch der Aktienkurs massiv. Die Einbusse beträgt mittlerweile über 80 Prozent.

Doch der Waadtländer Hersteller von Computer-Mäusen und Multimedia-Peripheriegeräten gilt als vielversprechender Turnaround-Kandidat. Ende Juli überraschte Logitech mit einem Quartalsgewinn. Die Aktie avancierte seither rund 20 Prozent. Somit stehen die Zeichen gut, dass die Kursavancen auch in den kommenden Wochen anhalten werden.

Wirtschaft auf Erholungskurs

Läuft die Konjunktur rund, dann gehen die Aktienkurse hoch. Dies gilt insbesondere für zyklische Titel. Und die Chancen sind intakt, dass auch im Schlussquartal 2013 und in den Folgemonaten die "Weihnachtsaktien" überdurchschnittlich profitieren werden. Denn die Konjunktur in den USA gewinnt weiter an Fahrt und auch die Eurozone liess zuletzt die Rezession hinter sich – wenn auch zaghaft. In der Schweiz gehen Ökonomen von einer Wachstumsbeschleunigung aus. Und auch in China zeigen die jüngsten Konjunkturindikatoren eine verbessere Stimmung an.

Das Geld sitzt somit wieder etwas lockerer in den Taschen der Konsumenten und sollte dem Weihnachtsgeschäft zusätzlichen Schub verleihen. Das war nicht immer so. In den Krisenjahren 2007 bis 2009 hielten sich die Konsumenten mit Geschenkkäufen zurück. In der Folge korrigierten die Aktienkurse von Richemont und Swatch, Lindt & Sprüngli oder Logitech teils deutlich.

Mit Spielwaren und Smartphones Kassen machen

Für Anleger lohnt sich auch der Blick in die Spielwarenabteilung ennet der Landesgrenze. Die Valoren der amerikanischen Spielzeug-Konzerne Mattel und Hasbro zum Beispiel avancierten in den letzten zehn Jahren vor Weihnachten mehrheitlich. Und auch in den meisten Folgequartalen konnten die Aktionäre oft Kursgewinne im zweistelligen Prozentbereich verbuchen.

Rege über den Ladentisch gegen in der Vorweihnachtszeit auch Elektronikgeräte wie Smartphones. Apple-Anleger haben allerdings Geld verloren, wenn sie im letzten Herbst eingestiegen waren. Der Aktienkurs sackte vom Allzeithoch bei 702 Dollar in den folgenden sieben Monaten auf 390 Dollar ab. Doch Apple hat mit seinen kürzlich lancierten iPhone-Modellen zwei heisse Eisen im Feuer.

Bereits nach dem ersten Wochenende nach dem Verkaufsstart Mitte September wurden laut Apple bereits über 9 Millionen Stück verkauft. Der Konzern zeigt sich denn auch optimistischer für das Geschäft im laufenden Quartal. Ebenfalls interessant für ein Investment sind die Aktien des grössten Smartphone-Herstellers Samsung.

Anlageprofis setzen auch auf die "neuen" Weihnachtsaktien. Diese sind zum Beispiel die Deutsche Post DHL, welche vom stark wachsenden Versandhandelsgeschäft profitiert oder die Titel von Cewe Color. Letztere profitieren von der steigenden Nachfrage nach Fotobüchern.

Anstatt auf Einzeltitel zu setzen, können Anleger auch in Anlagefonds investieren, die sich auf Hersteller von Luxus- und Lifestyle-Güter fokussieren. Die kumulierte Wertentwicklung über einen Zeitraum von drei Jahren liegt je nach Fonds zwischen 40 bis 50 Prozent (siehe Tabelle).

 

Wertenwicklung ausgewählter Anlagefonds

FondsValorWährungRendite seit JahresbeginnRendite 3 Jahre
Julius Baer Multistock - Luxury Brands Fund3506036EUR18%49%
Credit Suisse SICAV Equity Luxury Goods3786474USD14%43%
Amundi Funds Equity Global Luxury & Lifestyle12113870USD15%40%

Quelle: cash.ch, Stand: 1. Oktober 2013