Seit Jahresbeginn bis November wurden in Deutschland 57'533 Neuwagen mit Elektroantrieb verkauft und damit 640 mehr als in Norwegen, wie Daten der Verkehrsbehörden beider Länder zeigen. Beim Absatz von E-Autos in Europa war Norwegen jedes Jahr seit mindestens 2010 europäischer Spitzenreiter gewesen, als das Debüt des Nissan-Modells Leaf dem Massenmarkt für vollelektrische Fahrzeuge den Weg ebnete.

Deutschland, das Mutterland des europäischen Automobilbaus, freundet sich allmählich mit der neuen Antriebstechnologie an. Sowohl Volkswagen AG als auch BMW AG und Daimler AG investieren in grossem Stil im Bereich.

Begrenzte Wachstumsaussichten in Norwegen

“Die Elektro-Modelloffensive der deutschen Hersteller ist in vollem Gange”, sagte der Chef der Branchenvereinigung VDA Bernhard Mattes vergangene Woche. Bis 2023 wollen die deutschen Produzenten ihr E-Angebot von derzeit etwa 50 auf über 150 Modelle verdreifachen, sagte er. Bis 2024 seien Investitionen von 50 Milliarden Euro in Elektromobilität geplant.

Norwegen hat dank staatlicher Unterstützung den Grundstein für die Popularität von E-Autos gelegt. Da das Land allerdings nur rund 6,4% soviel Einwohner wie Deutschland hat, sind die Wachstumsaussichten begrenzt.

Andere Länder dürften dem Trend zum E-Auto folgen, erwartet der unabhängige Automobilsektor-Analyst Matthias Schmidt. “Der norwegische Markt für Personenwagen mit Elektroantrieb ist gegenwärtig ein sehr grosser Fisch im kleinen europäischen E-Auto-Teich, dank der im Vergleich grosszügigen Förderung durch den Staat.”

(Bloomberg)