Der Ascom-Grossaktionär Veraison hat seine Beteiligung am Spezialisten für Spitalkommunikation aus Bern auf 4,85 (zuvor 9,25) Prozent reduziert. Das geht aus einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX hervor.

Beobachter gehen davon aus, dass der für seine aktive Einflussnahme bei Unternehmen berüchtigte Vermögensverwalter sein Paket weiter reduzieren wird. Sich als Verkäufer outen müsste er sich erst wieder, wenn sein Stimmenanteil auch den Schwellenwert von 3 Prozent unterschreitet.

Der Zeitpunkt überrascht

Der Zeitpunkt für einen Rückzug bei Ascom scheint nicht schlecht, legte der Kurs der Aktie doch alleine seit Jahresbeginn um fast 17 Prozent zu. Gegenüber Mitte Februar letzten Jahres errechnet sich gar ein Plus von über 50 Prozent.

Die Beteiligungsreduktion ist nicht die erste ihrer Art. In den letzten Wochen stieg Veraison schon beim Backwarenhersteller Aryzta aus. Wie bei Ascom hielt der Vermögensverwalter in der Spitze knapp 10 Prozent an Aryzta.

Wie die Zürcher Kantonalbank schreibt, kommt dieser Schritt für sie etwas überraschend. Ihres Erachtens ist die Aktie zwar sehr gut gelaufen. Allerdings sieht sie noch deutlich mehr Potenzial. Die Covid-19-Pandemie werde das Bewusstsein für effizientere Arbeitsprozesse in klinischen Umgebungen verstärken und so Ascom mittelfristig in die Hände spielen, so die Zürcher Kantonalbank weiter. Sie stuft die Ascom-Aktie wie bis anhin mit "Übergewichten" ein und sieht den fairen Wert momentan bei 17 Franken.

Grosses Comeback bei einem früheren Portfoliounternehmen?

Aus dem Verkauf der Aryzta-Beteiligung flossen Veraison geschätzte 70 Millionen Franken zu. Im Zusammenhang mit dem Ascom-Teilpaket dürften es weitere 24 Millionen Franken sein. Das führt unweigerlich zur Frage, ob der Vermögensverwalter nicht sogar an etwas Grossem bastelt?

Eigenen Angaben zufolge ist Veraison momentan neben Ascom nur noch am Unterwäschehersteller Calida beteiligt. Beobachter schliessen nicht aus, dass er sich bei einem seiner früheren Portfoliounternehmen wieder einkauft (der cash Insider berichtete). Dazu zählen etwa der Textilmaschinenhersteller Rieter, der Maschinenbauer Mikron oder der Solarzulieferer Meyer Burger.

Wie es weiter heisst, sei allerdings auch möglich, dass Veraison sich diesmal bei einem etwas grösseren Unternehmen einnistet. An der Swatch Group war der Vermögensverwalter nämlich auch schon mal kurz beteiligt.