Er habe sich entschieden, das Unternehmen zu verlassen, teilte Autoneum am Montag mit. Per sofort wird er deshalb durch Bernhard Wiehl ersetzt, welcher gleichzeitig Einsitz in die Geschäftsleitung nimmt. Wiehl arbeitet bereits für Autoneum. Er ist langjähriger Leiter Finance & Controlling der Geschäftseinheit Europa. Davor war er bereits in leitenden Funktionen im Bereich Finanzen und Kontrollwesen für verschiedene Zulieferer der Automobilindustrie tätig.

Erst vor rund drei Wochen publizierte Autoneum unter anderem wegen anhaltender Probleme in den USA eine Gewinnwarnung. Gleichzeitig wurde die einvernehmliche Trennung vom langjährigen CEO Martin Hirzel kommuniziert. Er leitete das Unternehmen seit der Abspaltung von Rieter im Jahr 2011. Hirzel wurde durch Matthias Holzammer ersetzt, den langjährigen ehemaligen Leiter der Geschäftseinheit Europa.

Zwyssig wird als Finanzchef zu einer privat gehaltenen Industriegruppe mit einem konsolidierten Jahresumsatz von mehreren Milliarden Schweizerfranken wechseln, wie gleichzeitig die Public Relations Agentur Lutz mitteilte. Das betroffene Unternehmen wolle noch in der laufenden Woche über den Wechsel informieren.

Aktie im Plus

An der Börse wirft der neuerliche Wechsel keine allzu hohen Wellen. In einem gehaltenen Gesamtmarkt ziehen Autoneum im frühen Geschäft um 1,3 Prozent auf 115,50 Franken an und gehören damit zu den stärksten Aktien im breiten Markt.

Trotz der zwei plötzlichen Wechsel innert kurzer Zeit sei die Nachricht positiv zu werten, heisst es in einem Kommentar der Credit Suisse. Denn nach vier Gewinnwarnungen hätten die Investoren das Vertrauen in das alte Management verloren. Die Bank attestiert dem neuen Duo an der Spitze von Autoneum Erfahrung beim Löschen von Bränden.

Die Bank Vontobel bedauert den Abgang von Martin Zwyssig, wie sie in einer Einschätzung schreibt. Die beiden neuen an der Spitze seien zwar wenig bekannt, hätten aber innerhalb Autoneums bereits einen guten Ruf aufgebaut. Sie würden einerseits die internen und externen Herausforderungen des Unternehmens verstehen und brächten andererseits eine neue Perspektive hinein. Die Zürcher Kantonalban wertet den Wechsel zwar insgesamt leicht negativ, verweist gleichzeitig aber auch auf die profunde Kenntnis des Automarkts von Wiehl sowie auf die bereits erprobte Zusammenarbeit mit dem neuen CEO Holzammer bei der Geschäftseinheit Europa.

(AWP)