Der Vermögensverwalter aus dem kalifornischen Newport Beach hat vor kurzem einen börsengehandelten Fonds gestartet, der in die Anleihen von Unternehmen mit besseren Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Kriterien (ESG) investiert. Und sein Ansatz zur Verwaltung dieses Portfolios zieht einige Aufmerksamkeit auf sich.

Im Gegensatz zu 95 Prozent der ESG-ETFs wird der Pimco-Fonds aktiv verwaltet, und die Anleihen werden sorgfältig anhand der Bewertung und Werte ausgewählt werden statt einen Index nachzubilden. Zwar ist dieser Stil bei ESG-Investmentfonds - und bei Pimco - weit verbreitet. Aber in diesem schnell wachsenden Segment des ETF-Marktes ist es immer noch ein seltener Ansatz. Der Vermögensverwalter scheint einen Nerv getroffen zu haben. Andere Emittenten versuchen bereits, seinem Beispiel zu folgen, und Analysten prognostizieren, dass weitere auf diesen Zug aufspringen könnten.

"Aktiv kann in gewisse Bereichen einen Mehrwert bieten, insbesondere bei ESG", sagt Eric Balchunas, ein Analyst bei Bloomberg Intelligence. "Dies ermöglicht eine Beurteilung durch Menschen, was hereingenommen wird und was herausfällt. Andernfalls könnte das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden."

Nachhaltige Fonds im Trend

Fonds mit sozialverträglichen Grundsätzen haben im vergangenen Jahr sprunghaft zugelegt und sind zu einem Trend geworden. Mehr Geld ist in ESG-ETFs geflossen, sodass sich das verwaltete Kapital in den USA mehr als verdoppelt hat auf fast 20 Milliarden US-Dollar, wie aus von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht. Die meisten dieser Fonds bilden einen breiten Index ab, aber das könnte sich bald ändern.

Obwohl der PIMCO Enhanced Short Maturity Active-ESG-ETF erst seit einem Monat gehandelt wird, hat der Fonds mit dem Tickersmybol EMNT bereits ein Vermögen von mehr als 50 Millionen Dollar. Diese Zahl wird häufig als Gewinnschwelle für einen ETF genannt.

Mit seinem Debüt Ende letzten Jahres stieg die Zahl der aktiven ESG-ETFs in den USA auf fünf, und ein in Rosemont, Illinois, ansässiger Vermögensverwalter strebt nun die aufsichtsrechtliche Genehmigung zum Start des TrueMark ESG Active Opportunities ETF an. Derweil bemüht sich American Century Investments um die Genehmigung zur Gründung eines neuen Typs eines aktiv verwalteten ETFs, der seine Bestände nicht jeden Tag offenlegt, aber die ESG-Prinzipien berücksichtigt.

"Beim passiven Management werden nur die schlechten Spieler ausgeschlossen", sagte Linda Zhang, Geschäftsführerin und Gründerin von Purview Investments, das den TrueMark ETF verwalten soll. "Vielleicht sollte die Aufmerksamkeit auf die Champions gelenkt werden", sagte Zhang.

Indexprobleme

Die Konzentration auf eine Handvoll "Champions" könnte für die ESG-ETF-Anbieter von großem Vorteil sein. Denn dadurch könnten Stock Picker möglicherweise eine größere soziale Wirkung erzielen als Anleger mit einem breiteren Portfolio, das typischerweise bei der Nachbildung eines Index entsteht. Sie könnten auch aggressiver schlechte Akteure aussortieren und ihre Produkte auf bestimmte ESG-Standards zuschneiden.

Fonds, die einen Index abbilden, überlassen die Entscheidung, welche Unternehmen in die Benchmark aufgenommen werden sollen, den Indexbetreibern. Ohne universelle Standards für ESG kann dies zu einigen überraschenden Kandidaten führen und die Tür für Fehler öffnen.

Beispielsweise kaufte der größte nachhaltige ETF der Vanguard Group im vergangenen Jahr Aktien eines Waffenherstellers, als der Fonds einen Fehler in der von ihm verfolgten Benchmark kopierte.

Aktive ETF günstiger als Investmentsfonds

Für einige ist aktives Management jedoch immer noch schwierig zu vermarkten. Das ETF-Universum ist für seinen passiven Stil bekannt, bei dem weniger als 2 Prozent der US-Fonds aktiv verwaltet werden. Dies könnte es schwierig für diese neue Variante des ESG ETF machen, Fuß zu fassen - insbesondere, wenn die Einstellung eines Star-Managers diese Fonds verteuert.

Aktive ESG-ETFs verlangen im Schnitt 6 Dollar für je 1000 investierte Dollar, was 2 Dollar mehr ist als der Durchschnitt für wertorientierte ETFs insgesamt, zeigen von Bloomberg zusammengestellte Daten. Für aktive Manager gibt es jedoch einen Hoffnungsschimmer. Trotz der höheren Kostenquoten sind die Gebühren meist niedriger als bei Investmentfonds. Und letztendlich spielen die Kosten keine Rolle, wenn die Performance besser ist.

"Die Anleger werden bereit sein, für ein aktives Management zu zahlen, wenn die Ausführung und die Erträge besser sind als der herkömmliche Indexansatz", sagte Todd Rosenbluth, bei CFRA Research Direktor für ETF-Research. "Es gibt ein größeres Interesse an ESG und ein größeres Interesse an aktiven Strategien. Dies in einem Paket zusammenzubringen könnte einem gewissen Zielpublikum gefallen."

(Bloomberg)