Mit Klingelnberg drängt ein weiteres Unternehmen an die Schweizer Börse SIX. Wie der Maschinenbauer am frühen Montagmorgen informiert, sollen gut 4,6 Millionen Aktien in einer Preisspanne von 45 bis 54 Franken im Publikum platziert werden. Mit der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von weiteren 461'845 Titeln könnten so 57 Prozent der Anteile einen neuen Besitzer finden.

Damit ist der Preis tiefer angesetzt als Beobachter im Vorfeld erwartet hatten. Bei Notenstein La Roche war man im Vorfeld von einer Bewertung des Unternehmens von 600 bis 700 Millionen Franken inklusive Nettobarmittel ausgegangen. Beim Börsengang soll Klingelnberg nun mit 400 bis 470 Millionen Franken bewertet werden.

Aktie hoch attraktiv, aber stark zyklisch

Das entspräche auf den diesjährigen Schätzungen einem Verhältnis des Unternehmenswerts zum operativen Gewinn (EBITDA) von 9,6 bis 11,3. Vergleichbare ausländische Konkurrenten werden mit einem etwas höheren Verhältnis bewertet. Dasselbe gilt für ähnlich gelagerte Industriefirmen aus der Schweiz.

Wie der für Notenstein La Roche tätige Analyst schreibt, erachtet er die Aktie auf längere Sicht als hoch attraktiv. Allerdings räumt er ein, dass das Tagesgeschäft von Klingelnberg stark von der Wirtschaftsentwicklung abhängig sein dürfte.

Ansonsten findet der Analyst aber sichtlich Gefallen am Börsendebütanten. Bei Klingelnberg handle es sich um einen extrem erfolgreichen, führenden Maschinenbauer in einer spezifischen Nische der Zahnrad-Produktion, so schreibt er. Der Analyst glaubt, dass das Unternehmen von zukunftsträchtigen Trends wie Autos mit Hybrid-Motoren oder der Robotik wird profitieren können.

Gleichzeitig steht das Geschäftsmodell von Klingelnberg im Ruf, eine relativ geringe Kapitalbindung zu erfordern. Dadurch schlagen sich zusätzliche Marktanteile überdurchschnittlich stark in der Gewinnentwicklung nieder.

Letzte zwei SIX-Börsengänge enttäuschten

Von den über den Börsengang angebotenen 4,6 Millionen Aktien stammen rund 4,1 Millionen aus dem Bestand der bisherigen Familienaktionäre Klingelnberg. Dem Unternehmen fliesst damit bloss ein Bruttoerlös von umgerechnet rund 23 Millionen Franken zu.

Ausserdem könnten sich die Anleger nach den enttäuschenden Börsendebüts des Medikamentenentwicklers Polyphor (minus 15 Prozent) und des Transportunternehmens Ceva Logistics (minus 8 Prozent) als zurückhaltend erweisen.