"Bestehen an den Hypothekar- und Immobilienmärkten substanzielle Verwundbarkeiten? Diese Frage können wir mit einem 'Ja' beantworten", sagte SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg am Dienstag laut Redetext bei einer Veranstaltung der Universität Luzern.

"Nach unserer Einschätzung besteht aktuell eine erhöhte Anfälligkeit für Korrekturen in Form von Preisrückgängen und Anstiegen der Kreditausfälle." Dank substanziellen Kapitalpuffern sollten die meisten Banken aktuell jedoch in der Lage sein, die damit verbundenen Verluste zu absorbieren.

Die momentan als ausreichend angesehene Kapitalisierung der Banken bedeutet indes nicht, dass man sich im Hinblick auf die Verwundbarkeit der Hypothekar- und Immobilienmärkte zurücklehnen dürfe. Die Preisentwicklung vor allem bei Wohnimmobilien gebe keinen Anlass zur Entwarnung. Und das globale Tiefzinsumfeld dürfte noch eine Weile bestehen bleiben und die Hypothekarvolumen weiter hochtreiben.

Die SNB prüfe daher laufend, ob sie den sogenannten antizyklischen Kapitalpuffer reaktivieren müsse, der vergangenes Jahr außer Kraft gesetzt wurde, um den Banken mehr Spielraum einzuräumen, damit diese Überbrückungskredite am Unternehmen zur Überwindung der Coronakrise vergeben können.

Zu SNB-Geldpolitik äußerte sich Zurbrügg im Redetext nicht. 

(Reuters)