Der Verwaltungsrat des Nahrungsmittelkonzerns hat den derzeitigen Vizepräsidenten Pablo Isla zu seinem Nachfolger nominiert.
Paul Bulcke wird an der kommenden Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl antreten. «Für mich ist der richtige Moment gekommen, mehr Zeit meiner Familie und meinen vielfältigen Interessen zu widmen», begründet er seinen Schritt in einer Mitteilung vom Mittwochabend.
Bulcke tritt ein Jahr früher ab, als nach den Statuten möglich wär. Erst mit der Generalversammlung 2027 hätte er das Alterslimit von 72 Jahren erreicht. Bulcke ist Jahrgang 1954.
Er blickt auf eine lange Karriere bei Nestlé zurück. Im Jahr 1979 kam er zum Unternehmen. 2004 stieg er schliesslich als Leiter des Amerika-Geschäfts in die Geschäftsleitung auf. Von 2008 bis 2016 stand er dem Unternehmen als CEO vor. In den Verwaltungsrat wurde er erstmals 2008 gewählt. Nach seiner CEO-Tätigkeit übernahm er dort 2017 das Präsidium.
Pablo Isla als Nachfolger nominiert
Einen designierten Nachfolger gibt es auch schon. Der Verwaltungsrat hat Pablo Isla zur Wahl als neuen Verwaltungsratspräsidenten vorgeschlagen. Damit bestehe «genügend Zeit für einen reibungslosen und geordneten Übergang», schreibt Nestlé weiter.
Pablo Isla ist seit 2018 Mitglied des Nestlé-Verwaltungsrats. 2024 wurde der Spanier zum Vizepräsidenten gewählt. Im Verwaltungsrat bekleidete er unter anderem auch das Amt als Lead Independent Director. Isla war von 2005 bis 2011 CEO des Textilunternehmens Inditex, von 2011 bis 2022 war er bei Inditex Verwaltungsratspräsident und CEO in Personalunion.
Bulcke, belgisch-schweizerischer Doppelbürger, blickt als Nestlé-Präsident auf einen durchzogenen Leistungsausweis zurück. Konzernchef Mark Schneider musste im August 2024 seinen Hut nehmen, nachdem das Unternehmen mit enttäuschenden Wachstumszahlen an Anlegervertrauen eingebüsst hatte. Den vom Medizintechnikkonzern Fresenius gekommenen Schneider ersetzte Bulcke mit dem Nestlé-Veteranen Laurent Freixe, der sich zuvor bereits vergeblich auf den Posten beworben hatte.
In der Vergangenheit hatte Nestlé den Präsidentenposten wiederholt mit früheren Konzernchefs besetzt. Davon weicht das Unternehmen mit der Nomination Islas nun ab.
(AWP/Reuters/cash)