Bei Lonza geht es Schlag auf Schlag: Keine zwei Wochen nach einer Produktionsvereinbarung mit AstraZeneca für einen Antikörper-Cocktail gegen Covid-19 wartet der Pharmazulieferer aus Basel mit der nächsten Erfolgsmeldung auf. Er wird auch den neuartigen Impfstoff Adcovid für Altimmune herstellen, sollte sich dieser in Studien als wirksam erweisen. Anders als andere Impfstoffe wird Adcovid über die Nase verabreicht.

Dank dieser Zusammenarbeit hat Lonza auf dem Gebiet der Covid-19-Prävention und –Behandlung mittlerweile drei Pfeile im Köcher. Der wohl wichtigste ist dabei der Covid-19-Impfstoff des US-Partners Moderna.

Der Mai war erst wenige Tage alt, als bekannt wurde, dass Lonza und Moderna auf diesem Gebiet gemeinsame Sache machen. Seither hat der Kurs der Lonza-Aktie um mehr als 40 Prozent zugelegt. Seit Jahresbeginn errechnet sich gar ein Plus von fast 76 Prozent.

Vermutlich machen gerade deshalb Gewinnmitnahmen die frühen Kursavancen wieder zunichte. Zur Stunde verliert die Aktie gar 4 Prozent auf 595 Franken.

Die Vereinbarung sei "klein, aber fein" findet Mirabaud Securities und hält am "Buy" lautenden Anlageurteil sowie am Kursziel von 706 Franken fest. Für Vontobel zählt Lonza als Impfstoffhersteller zu den Gewinnern der Pandemie. Die Zürcher Bank erachtet insbesondere den Moderna-Impfstoff als attraktiv und höchst rentabel. Vontobel stuft die Aktie mit "Hold" und einem Kursziel von 611 Franken ein.

Hagelt es schon bald Kurszielerhöhungen?

Wie Erhebungen der Nachrichtenagentur AWP zeigen, preisen immerhin neun von 19 Banken die Aktie zum Kauf an. Allerdings lässt das durchschnittliche Kursziel vermuten, dass bei vielen Banken nach der kräftigen Aufwärtsbewegung der letzten Wochen Handlungsbedarf besteht. Denn mit knapp 556 Franken liegt das durchschnittliche Kursziel weit hinter den zuletzt bezahlten Kursen zurück.

Beobachter schliessen deshalb nicht aus, dass die neuste Erfolgsmeldung des Pharmazulieferers Kurszielerhöhungen nach sich ziehen könnte.