Am Montag fiel der Kurs der Stadler-Rail-Aktie um fast 4 Prozent auf 34 Franken und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte März. Schuld für den Tagesverlust von 1,26 Kursfranken war mitunter der Dividendenabgang in Höhe von 90 Rappen je Aktie.

Aktien von Zugbauern grundsätzlich überteuert

Den Dividendenabgang nutzt nun Stifel für eine Kaufempfehlung. Der US-Broker stuft die Aktie des Zugbauers im Rahmen einer Erstabdeckung mit "Buy" und einem Kursziel von 44 Franken ein.

Wie der zuständige Analyst schreibt, hält er die Aktien von europäischen Zugbauern wie Stadler Rail zwar für überteuert. Dasselbe gelte für jene von Zulieferern. Die durchschnittliche Aktie in diesem Bereich werde von 75 Prozent aller Analysten mit einem durchschnittlichen Aufwärtspotenzial von rund 40 Prozent zum Kauf angepriesen.

Beides liege deutlich über den entsprechenden Werten für den Stoxx-Unterindex für Aktien von europäischen Industrieunternehmen (57 Prozent aller Analysten mit Kaufempfehlungen, durchschnittliches Aufwärtspotenzial bei 26 Prozent).

Positive Aspekte bei Stadler Rail überwiegen

Bei Stadler Rail kämen firmenspezifische Probleme hinzu, seien es die Produktionsstätte in Weissrussland, die etwas eigenwillige Buchführungspraktiken, die für unnötige Gewinnschwankungen sorge oder aber die Ergebnisenttäuschungen und verfehlten Ziele vergangener Tage.

Dennoch gewinnt der Analyst Stadler Rail vorwiegend positive Aspekte ab. Seines Erachtens preist die Aktie die besagten Probleme mittlerweile ein, nicht aber den Raum für Verbesserungen beim operativen Geschäft. Er rechnet beim Zugbauer sowohl bei der Rentabilität als auch bei der Kapitalbindung künftig mit Fortschritten. Dadurch sollte dem Unternehmen in den nächsten Jahren freie Mittel um Umfang von jährlich mehr als 200 Millionen Franken zufliessen.

Aktie noch immer unter dem seinerzeitigen Ausgabepreis

Mit der Kaufempfehlung durch Stifel gewinnt das Lager der optimistisch gestimmten Analysten wieder etwas an Gewicht. In den letzten Wochen machten vor allem die pessimistisch gestimmten Vertreter dieser Berufsgruppe von sich reden. Bei der französischen Investmentbank Oddo wird die Stadler-Rail-Aktie etwa mit "Underperform" und einem Kursziel von 29,60 Franken eingestuft, bei der Bank of America gar mit "Underperform" und einem Kursziel von 27 Franken.

Das passt mitunter gut ins momentane Kursbild. Diese notierte zuletzt um gut 15 Prozent unter dem Stand von Ende Dezember. Von den diesjährigen Höchstkursen bei 45 Franken aus betrachtet, errechnet sich ein noch deutlicheres Minus von knapp 25 Prozent. Mit rund 34 Franken notiert die Aktie weiterhin unter dem Ausgabepreis des seinerzeitigen Börsengangs von 38 Franken.