Die Ausgabe von grünen Anleihen in Japan hat sich 2019 mehr als verdoppelt auf umgerechnet 6,6 Milliarden Dollar, zeigen von Bloomberg zusammengestellte Daten. Damit nimmt Nippon den 9. Platz auf der globalen Länderliste ein, wenn supranationale Organisationen nicht berücksichtigt werden. Bank of America schätzt, dass die jährlichen Green-Bond-Emissionen in Japan im Jahr 2020 ein Volumen von 15 Milliarden Dollar erreichen werden.

Der Druck auf Regierungen und Unternehmen nimmt zu, in sauberere Technologien zu investieren, um der wachsenden Bedrohung durch den Klimawandel entgegenzuwirken. Das hat dazu beigetragen, dass die globalen Emissionen von grünen Anleihen im Jahr 2019 um fast 50% gestiegen sind. Deutschland wird im kommenden Jahr anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Polen an den Markt für grüne Staatsanleihen folgen, um von der wachsenden Nachfrage nach diesen Schuldpapieren und deren günstigen Emissionskosten zu profitieren.

Japan bleibt bei den Emissionen umweltfreundlicher Schuldverschreibungen derweil noch ein Nachzügler - obwohl das Land über einen der größten Anleihemärkte der Welt verfügt. Die Emission von Green Bonds beschränkten sich hier nur auf einige Sektoren wie Finanzen, Bau und Leasing. Der Green-Bond-Deal im Volumen von 100 Milliarden Yen (821 Millionen Euro) des Autozulieferers Nidec gehörte zu den größten Transaktionen des Landes in diesem Bereich.

“Wir gehen davon aus, dass im nächsten Jahr mehr Hersteller Green Bonds begeben werden, da sie in ökologische Geschäfte investiert haben”, sagte Kazuyuki Aihara, Leiter der Abteilung für ESG-Produkte im Bereich Fremdkapitalmärkte bei Nomura Securities. Er prognostiziert, dass sich die Emissionen japanischer Green Bonds im nächsten Jahr verdoppeln werden.

(Bloomberg)