Neben negativen Wechselkurseffekten, hohen Verlusten aus verbundenen Unternehmen und einem schwächeren Abschneiden bei Immobilien und Bau drückten auch die anhaltenden Unruhen in Ägypten auf das Ergebnis. Mit dem laufende Kostensenkungs- und Monetarisierungsprogramm sieht sich Orascom aber weiter auf Kurs.

Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten 2013 um gut 13% auf 164,7 Millionen Franken. Der Bruttogewinn brach im Vergleich zum Vorjahr um 56% auf 7,1 Millionen Franken ein, teilt die Gruppe des ägyptischen Investors Samih Sawiris am Dienstag mit. Die entsprechende Marge halbierte sich auf 4,7%. Auf Stufe EBITDA betrug der Verlust 26,5 Millionen Franken nach -17,2 Millionen in der Vorjahresperiode. Unter dem Strich resultierte schliesslich ein um knapp 27 Millionen gestiegener Reinverlust von 75,7 Millionen Franken.

Mit den Zahlen hat Orascom die Schätzungen des UBS-Analysten André Rudolf von Rohr knapp verfehlt. Dieser war im Vorfeld von einem Umsatz von 169,3 Millionen Franken und einem EBITDA von -24,7 Millionen Franken ausgegangen.

Niedigere Auslastungsraten bei Hotels

Die Auslastungsrate bei den Hotels ging in der Berichtsperiode von 55% auf 53% zurück und die Umsätze sanken um rund 8% auf 96,5 Millionen Franken. Die Reisewarnungen für Ägypten hätten sich negativ ausgewirkt, so die Meldung. Der EBITDA legte im Segment Hotel dagegen um 15% auf 25,5 Millionen zu, was vor allem auf Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen zurückzuführen sei.

Schwächer entwickelte sich das Segment Immobilien und Bau, wo der Umsatz um knapp einen Drittel auf 32,5 Millionen Franken zurückging. Auf Stufe EBITDA resultierte ein Minus von -2,4 Millionen, nachdem im Vorjahr noch ein fast doppelt so hoher Verlust von 4,2 Millionen Franken ausgewiesen wurde. Insgesamt seien in der Berichtsperiode 312 Einheiten verkauft worden.

Einsparpotenzial von 38,5 Millionen indentifiziert

Mit dem laufenden Kostensenkungsprogramm, durch das bis Ende 2014 50 Millionen Franken eingespart werden sollen, sieht sich der Immobilienentwickler weiter auf Kurs. Bis dato seien Einsparpotenziale von 38,5 Millionen identifiziert und im Budget 2014 reflektiert. Die Gruppe werde weiter periodisch über den Fortschritt berichten.

Auch die Monetarisierung von nicht strategischen Objekten schreite wie geplant voran, so die Meldung. Seit Anfang Jahr seien 62,5 Millionen realisiert worden. Die Erlöse würden weiterhin zur Schuldentilgung und für den Abbau von Personal eingesetzt.

Stabilisierung in Ägypten?

Für das laufende Geschäftsjahr gibt Orascom keinen konkreten Ausblick. Bezüglich der Lage in Ägypten zeigt sich das Unternehmen aber vorsichtig optimistisch. Durch die Bemühungen der Übergangsregierung seien Stabilisierungstendenzen erkennbar, so die Meldung.

Es hätten auch mehrere Länder die Reisebeschränkungen wieder gelockert, darunter auch Deutschland, die Schweiz und Schweden. Sollten sich die positiven Entwicklungen bestätigen, sieht sich das Unternehmen gut positioniert, um von einer Erholung der wirtschaftlichen Lage zu profitieren.

(AWP)