Das ist das Ergebnis eines Berichts der in Kenias Hauptstadt Nairobi ansässigen Entwicklungshilfeorganisation, der am Montag anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos vorgelegt wurde. Darin wird die Zahl der Milliardäre rund um den Globus mit 2153 genannt. Deren Besitz sei 2019 zusammengerechnet grösser gewesen als der der ärmsten 4,6 Milliarden Menschen der Erde.

Die Autoren sprechen von einer schockierenden Verfestigung der Ungleichheit. Ihr Augenmerk gilt insbesondere der unbezahlten Arbeit, die Frauen und Mädchen leisten. Deren Ausmass schätzen sie auf 12,5 Milliarden Stunden täglich. Mit ihrer unbezahlten Versorgungsarbeit trügen Frauen im Jahr 10,8 Billionen Dollar zur Weltwirtschaft bei, rechnet Oxfam vor. Das sei mehr als die dreifache Wertschöpfung der Technologieindustrie weltweit.

"Für uns ist es wichtig hervorzuheben, dass der verborgene Motor der sichtbaren Volkswirtschaft tatsächlich die unbezahlte Versorgungsarbeit der Frauen ist", sagte Oxfams Indien-Chef Amitabh Behar der Nachrichtenagentur Reuters. "Wenn Sie sich in der Welt umsehen, dann sehen Sie Proteste in mehr als 30 Ländern." Dort seien die Menschen nicht mehr bereit, die Ungleichheit zu akzeptieren. Die Regierungen müssten dafür sorgen, dass die Reichen ihre Steuern zahlen.

Die Oxfam-Experten schlagen eine zusätzliche Abgabe für die Wohlhabendsten vor. Wenn nur dieses eine Prozent der Weltbevölkerung in den kommenden zehn Jahren eine Steuer von jeweils 0,5 Prozent auf seine Vermögen zahlen würde, könnten mit dem Geld 117 Millionen neue Arbeitsplätze in Altenpflege, Kinderbetreuung, Ausbildung und Gesundheitswesen geschaffen werden, wie die Autoren ausführen. 

(Reuters)