Varvel ist derzeit CEO der Credit Suisse USA und Präsident der CS-Investment Bank. In der Folge des Greensill-Debakels hatte er die Leitung des Asset Managements abgeben müssen.
Gemäss dem FT-Bericht vom Freitag steht Varvel "in Diskussionen" um einen Abgang bei der Credit Suisse. Dieser erfolge nicht zuletzt wegen Differenzen mit dem seit April amtierenden Verwaltungsratspräsidenten António Horta-Osório. Dabei gehe es um dessen Stil sowie um die Strategie für die Bank, berichtet die britische Wirtschaftszeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die CS wollte den Bericht auf AWP-Anfrage nicht kommentieren.
Die CS-Asset Management Division hatte unter Leitung von Varvel auch die mit Greensill Capital geführten Lieferketten-Finanzierungsfonds (Supply Chain Finance Funds SCFF) aufgesetzt. Die Fonds, die bis zu 10 Milliarden Dollar Vermögen verwalteten, wurden im Frühling 2021 eingestellt und werden derzeit liquidiert, wobei den Fondsanlegern weiterhin namhafte Verluste drohen.
In der Folge wurde das Asset Management aus der Vermögensverwaltungsdivision ausgegliedert und als eigenständige Einheit geführt. Varvel musste dabei die Leitung der neuen Division an den vormaligen UBS-Manager Ulrich Körner abgeben. Er behielt allerdings seine weiteren Funktionen in der Bank. Ein seit langem angekündigter interner Untersuchungsbericht der Credit Suisse zum Greensill-Debakel steht noch aus.
Varvel hat eine jahrzehntelange Geschichte bei der Credit Suisse. Laut Medienbeichten nahm er eine wichtige Rolle in der Bewältigung der Folgen der Finanzkrise ein. So habe er dazu beigetragen, dass damals der Staatsfonds von Katar mit einer grossen Beteiligung zur Aufstockung des Kapitals beitrug.
(AWP)