Der 59-Jährige sei nach langer, schwerer Krankheit gestorben, teilte die Bank am Samstag in Frankfurt am Main mit. Jain war drei Jahre lang, von 2012 bis 2015, Co-Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing würdigte Jain als "leidenschaftliche Führungskraft von intellektueller Brillanz". Er drückte der Frau, den Kindern und der Mutter von Jain sein Mitgefühl aus.

Der in Indien geborene Jain spielte nach Angaben des Finanzinstituts über zwei Jahrzehnte eine prägende Rolle bei der Entwicklung der Deutschen Bank und baute das globale Kapitalmarktgeschäft des Konzerns massgeblich mit auf. 2009 wurde er demnach in den Vorstand berufen und war ab 2010 für den Geschäftsbereich Unternehmens- und Investmentbank zuständig.

Von 2012 bis 2015 war er Co-Vorsitzender des Vorstands zusammen mit Jürgen Fitschen. Die beiden Topmanager folgten damals dem schillernden und ebenso umstrittenen Schweizer Josef Ackermann an der Spitze.

Doch Jain und Fitschen standen nach wenigen Jahren wegen zahlreicher Skandale, teils in Verbindung mit hohen Strafzahlungen, stark unter Druck; Investoren entzogen ihnen das Vertrauen. Beide entschieden sich dann selbst zum Rückzug. Nachfolger von Jain und dann alleiniger Deutsche-Bank-Chef ab 2016 wurde damals der Brite John Cryan.

(AWP)