Biogen werde die Lizenz für das Mittel Anfang des kommenden Jahres beantragen, teilte der US-Konzern am Dienstag in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts mit. Hintergrund seien positive Resultate einer neuen breitangelegten Phase III-Studie für das Mittel gegen Alzheimer im frühen Stadium. Die Aktie sprang auf diese Neuigkeit an und legte zu Börseneröffnung um 40 Prozent zu. Im Verlauf der ersten zwei Handelsstunden sank das Plus auf nach wie vor beachtliche 26 Prozent. 

Im März hatten Biogen und Eisai noch entschieden, ihre Studien mit ihrem Medikamentenkandidaten Aducanumab zu stoppen - ausgerechnet in der bereits weit fortgeschrittenen Phase III. Das Mittel galt bis dahin als die grösste Hoffnung der Branche. Entdeckt worden war Aducanumab 2007 vom Zürcher Biotechunternehmen Neurimmune gemeinsam mit einem Team der Universität Zürich.

Zudem legte Biogen Zahlen für das dritte Quartal vor, welches besser lief als erwartet. Der Umsatz stieg um 5 Prozent auf 3,6 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Dabei profitierte der Konzern vor allem von seinem Kassenschlager Spinraza. Das Medikament wird zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie eingesetzt, einer seltenen neuromuskulären Störung. Auch das Geschäft mit Biosimilaren - Nachahmerprodukten von Biopharmazeutika - lief besser. Den Löwenanteil zum Umsatz trugen aber weiter Medikamente gegen Multiple Sklerose bei.

Der bereinigte Nettogewinn stieg um 13 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Dollar. Das bereinigte Ergebnis je Aktie nahm um fast ein Viertel auf 9,17 Dollar zu und übertraf damit deutlich die Analystenschätzungen.

(AWP)