Der Pharmakonzern Novartis erweitert seine Onkologie-Pipeline. Zu diesem Zweck haben man mit iTheranostics, einer Tochtergesellschaft von SOFIE Biosciences, eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen, teilte der Konzern am Dienstag mit. Im Rahmen der Vereinbarung erhält Novartis die exklusiven weltweiten Rechte für die Entwicklung und Vermarktung von therapeutischen Anwendungen für eine Bibliothek von Wirkstoffen, die auf das Fibroblast Activation Protein (FAP) abzielen.

Konkret zielen die Wirkstoffe auf FAPI-46 und FAPI-74 ab. FAP-Wirkstoffe wurden laut Mitteilung ursprünglich an der Universität Heidelberg entwickelt. Die Vereinbarung beinhaltet auch co-exklusive Rechte für Novartis zur Entwicklung von Bildgebungsanwendungen.

Das Fibroblasten-Aktivierungsprotein (FAP) ist den Angaben zufolge ein Zelloberflächenprotein, das in den meisten normalen erwachsenen Geweben in geringen Mengen exprimiert wird, aber bei häufigen Krebserkrankungen überexprimiert wird; insbesondere auf krebsassoziierten Fibroblasten, die das Tumorstroma bilden, das für das Wachstum unerlässlich ist. Eine hohe FAP-Expression auf krebsassoziierten Fibroblasten ist in der Regel mit einer schlechteren Prognose bei soliden Tumoren verbunden, da sie die Tumorigenese und -progression fördert.

Die zielgerichtete Radioligandentherapie wiederum ist eine Art der Präzisionsmedizin, die laut Novartis zwei Elemente kombiniert: einen zielgerichteten Wirkstoff oder Liganden und ein radioaktives Isotop, das DNA-Schäden verursacht, die das Wachstum und die Replikation des Tumors hemmen. Diese zielgerichteten Medikamente binden an Marker oder Proteine, die von bestimmten Tumoren oder tumorassoziiertem Gewebe, wie z. B. dem Stroma, überexprimiert werden. Aufgrund der hohen Affinität dieser Wirkstoffe für bestimmte Tumorzellen oder tumorassoziiertes Gewebe wird das umgebende gesunde Gewebe weniger stark beeinträchtigt.

(AWP)