In der Studie ging es um die Behandlung von Patienten, die an einer früh einsetzenden, vererbten Form der Alzheimer-Krankheit (AD) leiden. Diese als autosomal-dominante Alzheimer-Demenz (ADAD) bezeichnete Form der Alzheimer-Demenz macht den Angaben zufolge weniger als 1 Prozent aller Krankheitsfälle aus.

Die Studie wurde laut Mitteilung von der Washington University School of Medicine in St. Louis gesponsert. Dabei wurde die Wirkung von Gantenerumab mit Placebo verglichen. Wie die Daten zeigten, ergab die Behandlung mit dem Roche-Wirkstoff keine signifikante Verlangsamung der Rate des kognitiven Rückgangs bei diesen Patienten.

Man führe in Zusammenarbeit mit der Washington University School of Medicine zusätzliche Analysen durch, um die Gesamtheit der Gantenerumab-Daten aus der Studie zu verstehen, hiess es weiter.

Bei Gantenerumab handelt es sich laut Roche um ein Medikament im Spätstadium der Entwicklung. Es wird demnach weiterhin in zwei großen globalen Phase-III-Studien (GRADUATE 1 und 2) an der breiteren Bevölkerung von Menschen mit Alzheimer untersucht, die nicht direkt durch Genmutationen (sporadische Alzheimer) verursacht wird.

Roche führt andere Studien zu Alzheimer weiter

An seinen anderen Studien zur Behandlung von Alzheimer hält Roche laut Mitteilung aber weiterhin fest. Vor gut einem Jahr hatte die US-Tochter Genentech die beiden Phase-III-Studien CREAD I und CREAD 2 mit dem Wirkstoffkandidaten Crenezumab zur Behandlung von Patienten mit früher und sporadischer Alzheimer-Krankheit eingestellt, nachdem auch hier die gesteckten Ziele nicht erreicht worden waren.

Trotz dieser zahlreichen Rückschläge bleibt der Konzern aber der Suche nach einer Heilung verpflichtet. Dies hatte das Management um den Roche-Chef Severin Schwan erst Ende Januar bei der Vorlage der Jahreszahlen bekräftigt.

Für den Jefferies-Analysten Peter Welford stellen die aktuellen Daten denn auch keine Überraschung dar. Damit habe sich weder der Roche-Kandidat Gantenerumab noch Solanezumab, das von Eli Lilly getestet wurde, als wirksam in der Behandlung dieser seltenen Form der Alzheimer-Erkrankung erwiesen.

Er haben ohnehin eher geringe Erwartungen an diese Versuchsreihe von Roche gehabt, so Welford weiter. Der Experte begründet dies mit den früheren Misserfolgen bei dieser Form von Behandlungsansatz. Es zeichne sich daher ab, dass die laufenden Phase-III-Studien mit Gantenerumab ein hohes Risiko darstellen.

(AWP)