So hat der Konzern in der Schweiz vom Heilmittelinstitut Swissmedic die Zulassung für Enspryng (Satralizumab) zur Behandlung einer neuroentzündlichen Erkrankung erhalten. Die US-Gesundheitsbehörde hat zudem dem Kandidaten Mosunetuzumab den Status Therapiedurchbruch erteilt. Und in der Krebsforschung ist Roche eine Kollaboration eingegangen.

Die Schweizer Zulassung bezieht sich auf Enspryng. Das Mittel darf künftig zur Behandlung von Patienten eingesetzt werden, die an Neuromyelitis-Optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) leiden und AQP4-IgG-seropositiv sind. NMOSD treten laut Mitteilung bei etwa 2 von 100'000 Menschen weltweit auf und sind somit seltene aber potentiell lebensbedrohliche neuroentzündliche Erkrankungen, welche den Sehnerv, das Rückenmark und das Gehirn betreffen.

Für seinen Produktkandidaten Mosunetuzumab hat der Pharmakonzern von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status "Breakthrough Therapy" erhalten. Die Behörde vergibt diesen Status, um die Entwicklung und Überprüfung von Arzneien zur Behandlung schwerer oder lebensbedrohlicher Krankheiten zu beschleunigen, für die aber meist nur vorläufige Erkenntnisse vorliegen.

Onkologie-Pipeline im Fokus

Im Fall des Roche-Kandidaten sind dies Daten aus einer Phase-I/Ib-Studie, in der Mosunetuzumab zur Behandlung von Patienten verwendet wurde, die mit rezidiviertem oder refraktärem (R/R) follikulärem Lymphom diagnostiziert wurden und zuvor mindestens zwei systemische Therapien erhalten haben. Bei Mosunetuzumab handelt es sich den Angaben zufolge um ein T-Zell-aktivierendes bispezifisches Medikament.

Um Onkologie dreht es sich auch bei der Kooperation zwischen Roche und Blueprint Medicines. Im Rahmen der Lizenz- und Kooperationsvereinbarung erhält Roche demnach exklusive Rechte für die weltweite gemeinsame Entwicklung und Vermarktung ausserhalb der USA an Pralsetinib. Dabei handelt es sich um ein einmal täglich oral einzunehmendes Präzisionstherapeutikum von Blueprint Medicine für die Behandlung von Menschen mit RET-verändertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), medullärem Schilddrüsenkrebs (MTC) und anderen Arten von Schilddrüsenkrebs sowie anderen soliden Tumoren.

Darüber hinaus habe Pralsetinib ein tumordiagnostisches Potenzial gezeigt. Die Unternehmen planen daher, die Entwicklung von Pralsetinib in verschiedenen Behandlungsbereichen auszuweiten und im Rahmen der Zusammenarbeit die Entwicklung eines RET-Inhibitors der nächsten Generation zu erforschen. RET-aktivierende Fusionen und Mutationen sind bei vielen Krebsarten, darunter NSCLC und MTC, wichtige Krankheitsfaktoren, und die Behandlungsmöglichkeiten, die selektiv auf diese genetischen Veränderungen abzielen, sind begrenzt.

(AWP)