Die Schweizer Bank soll dagegen voll im Besitz der Credit Suisse Group bleiben, wie die Bank in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Die Aufgabe der Börsenpläne für die Schweizer Bank kommt nicht überraschend. Entsprechende Spekulationen gibt es schon länger und das Management hat diese mit seinen Aussagen in der jüngeren Vergangenheit zusätzlich befeuert, als das IPO nur noch als eine der möglichen Optionen dargestellt wurde.

Der Verwaltungsrat plant für die Zukunft zudem, die Dividenden nur noch in bar auszuschütten. Damit soll künftig eine Verwässerung über die Wahldividende vermieden werden. Die CS geht davon aus, dass die Kernkapitalquote CET1 nach erfolgter Kapitalerhöhung bei rund 13,4 Prozent zu liegen kommt. Die Leverage Ratio sollte auf rund 5,1 Prozent steigen.

Für Verwaltungsratspräsident Urs Rohner ist die Kapitalerhöhung der "richtige Weg". Sie soll an einer ausserordentlichen Generalversammlung, welche für den 18. Mai 2017 vorgesehen ist, beschlossen werden. Insgesamt sollen 379,981,340 neue Aktien zum Nennwert von 0,04 CHF angeboten werden.

Die Aktie steigt vorbörslich um 1,6 Prozent auf 15,54 Franken.

Rückkehr zu schwarzen Zahlen

Die Grossbank ist indessen im ersten Quartal 2017 deutlich in die Gewinnzone zurückgekehrt. Sie hat in der Periode von Januar bis März unter dem Strich einen Gewinn von 596 Mio CHF erzielt, dies nach Verlusten von 2,62 Mrd bzw. 302 Mio CHF im Vor- und Vorjahresquartal. Grund für den grossen Verlust im Vorquartal war vor allem der milliardenschwere Vergleich für den Verkauf fauler Hypothekenpapiere in den USA.

Auf Vorsteuerebene beträgt das Resultat 670 Mio nach einem Minus von 484 Mio im Vorjahr. Und auch auf bereinigter Basis weist die Bank ein Plus aus: es sind 889 Mio CHF (VJ -173 Mio). Die Gesamterträge des Konzerns lagen mit rund 5,5 Mrd um 19 Prozent über den Zahlen des vergleichbaren Abschnitts 2016.

CS-CEO Tidjane Thiam zeigt sich zufrieden: "Wir hatten einen starken Start ins 2017 und waren sowohl auf berichteter wie auch auf adjustierter Basis profitabel", sagt er in der Mitteilung. Dies sei ein wichtiger Schritt bei der Ausführung der im Oktober 2015 festgelegten Strategie. Dabei mache die Bank gute Fortschritte hin zu einem Vermögensverwalter mit einem starken Investment Banking.

Prognosen klar übertroffen

Die Prognosen von Analysten im Vorfeld (AWP-Konsens) wurden mit den vorgelegten Zahlen deutlich übertroffen. Im Durschnitt war mit einem Reingewinn von 402 Mio, einem Vorsteuergewinn von 548 Mio sowie Erträgen von 5,43 Mrd CHF gerechnet worden.

Die Bank zog im ersten Jahresviertel viel neues Geld an. Im Wealth Management erhielt die Bank Nettoneugelder von 12,0 Mrd CHF, was einem Plus von 24 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Die verwalteten Vermögen in der Einheit lagen Ende März bei 712 Mrd CHF.

Die Bank hat auch bei der Kapitalisierung leichte Fortschritte erzielt: Gemessen an der harten Kernkapitalquote (CET1 nach Basel III, look-through) lag sie bei 11,7 Prozent nach 11,5 Prozent Ende 2016, die Leverage Ratio bei 3,3 Prozent (Ende 2016: 3,2 Prozent). Um dies weiter zu verbessern will die Bank eine Kapitalerhöhung durchführen und dabei neue Mittel von rund 4 Mrd CHF generieren (siehe separate Meldung). Dafür verzichtet sie auf den Börsengang der der Schweizer Einheit (SUB). Und in Zukunft will sie dafür nur noch Cash-Dividenden ausschütten.

Volatile Aktie

Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich die Bank weiter eher vorsichtig. In den ersten Wochen des zweiten Quartales habe es zwar weitere Nettoneugeld-Zuflüsse bei den Einheiten SUB, IWM und APAC gegeben. Allerdings habe die politische Unsicherheit bei den Klienten zu einer gewissen Zurückhaltung geführt. Das Ergebnis des Quartals sei derzeit noch schwierig vorauszusagen. Mittelfristig sei man zwar weiter zuversichtlich, kurzfristig aber eher vorsichtig.

Nachdem die Credit-Suisse-Aktie im vergangenen Juli unter 10 Franken bewegte, hat sie sich seitdem auf einen Kurs bei 15,30 Franken erholt. Allerdings ist der Kursverlauf sehr schwankungsanfällig.

(AWP/Reuters/cash)