Bridgewater-Gründer Ray Dalio hat Länder wie die USA aufgefordert, ihr Wohlstandsgefälle zu verringern und Chinas Streben nach allgemeinem Wohlstand gelobt. Der Vorstoss von Präsident Xi Jinping trage dazu bei, den Reichtum und die Chancen gleichmässiger in der Bevölkerung zu verteilen, so dass die Wirtschaft auf einen grösseren Talentpool zurückgreifen könne, sagte Dalio am Montag auf einer Investmentkonferenz der UBS.
Die Kampagne Chinas werde von internationalen Investoren oft missverstanden, die befürchten, dass das Land zum kommunistischen Modell unter dem Vorsitzenden Mao Zedong zurückkehren werde, fügte er hinzu.
"Zuerst wird man reich, dann legt man Wert darauf, diese Chancen gerechter zu verteilen", sagte Dalio, bekannt als langjähriger China-Enthusiast. "Die USA brauchen in ihrem eigenen System mehr gemeinsamen Wohlstand, ebenso wie viele andere Länder auch."
Dalios Kommentare fallen in einer Zeit, in der seine Unterstützung für China und seine Regierung zuletzt viel Kritik von Politikern hervorrief und Spannungen mit seinem eigenen ehemaligen CEO David McCormick verursachte, der eine Wahl im Senat erwägt. In China haben die Bemühungen zur Behebung der grossen Vermögenslücke im Land dazu geführt, dass Regulierungsbehörden insbesondere den Technologiesektor unter die Lupe nehmen, was Anleger alarmiert.
Während Dalio seit fast 40 Jahren fasziniert ist von China, hat George Soros die Politik der Staatsführung scharf kritisiert. Scott Minerd von Guggenheim Partners bezeichnete China im Oktober als "uninvestierbar". Unterdessen wird sich in Hongkong der Exodus von Ausländern und Einheimischen angesichts harter, von Peking verhängter Massnahmen gegen die Zivilgesellschaft im neuen Jahr wohl verstärken.
(Bloomberg/cash)