Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind nach wie vor gross, wie eine Studie des Online-Vergleichsdiensts Moneyland zeigt. Am wichtigsten sei es, sich vor Ferienbeginn zu informieren und die entsprechenden Pakete oder Optionen zu kaufen, wird der Telekomexperte Ralf Beyeler in der Mitteilung zitiert. Sonst könnten innert Minuten Kosten von mehreren hundert Franken entstehen.
Grosse Preisunterschiede
Ein direkter Vergleich der Roaming-Gebühren zwischen den einzelnen Anbietern ist allerdings nur schwer möglich. Je nach Art und Ort der Nutzung gibt es erhebliche Unterschiede. Im Mustervergleich von Moneyland (vier Auslandreisen in EU-Länder mit einem Datenvolumen von 6 Gigabyte und 120 Minuten Telefonie) schneidet Swisscom mit Kosten von 86.60 Franken am besten ab, während es bei den Billiganbietern Yallo und Lebara fast doppelt so teuer ist.
Noch unübersichtlicher ist der Tarifdschungel bei Ferienreisen ausserhalb der Europäischen Union: Hier sind die Preisunterschiede besonders gross und variieren je nach Reiseland. So kostet 1 Gigabyte Datenroaming in den USA beim günstigsten Anbieter 10 Franken, beim teuersten hingegen 50 Franken, wie die Auswertung zeigt. In Vietnam unterscheiden sich die Preise sogar um den Faktor 79.
Auch bei den drei grössten Anbietern sind die Unterschiede beim Roaming je nach Land beträchtlich. So kostet bei Swisscom 1 GB zwischen 9,90 und 49,90 Franken. Deutlich grösser sind die Differenzen bei Sunrise mit einer Spanne zwischen 19,80 bis 139,80 Franken und Salt von 39,95 bis 399,95 Franken.
Inklusiv-Abos lohnen sich selten
Um diesem Preiswirrwarr zu entgehen, haben viele Kundinnen und Kunden mittlerweile ein Roaming-Paket in ihr Abo integriert. Doch gerade für Leute, die selten im Ausland unterwegs sind, sei dies meist eine zu teure Lösung, schreibt Moneyland. Oft sei es günstiger, ein Handy-Abo ohne oder mit wenig Roaming zu nutzen und dann günstige Pakete für die Nutzung im Ausland dazu zu buchen.
Deutlich günstiger sind laut der Studie sogenannte Reise-eSIM-Karten, mit denen die Roaming-Gebühren der Schweizer Mobilfunkanbieter umgangen werden können. Allerdings würden nicht alle Smartphones diese eSIM-Karten unterstützen.
(AWP)