Das Finanzinstitut wird damit eigenständig. Es erhält auch einen neuen Namen. Künftig wird die Bank Bergos Berenberg heissen, wie die Bank am Montag mitteilte. Die neuen Aktionäre übernehmen insgesamt 80,1 Prozent der Gesellschaftsanteile. Die bisherige Besitzerin, die Hamburger Privatbank Joh. Berenberg, Gossler & Co. bleibt mit 19,9 Prozent beteiligt.

Das Mutterhaus begründet den Verkauf der Schweizer Tochtergesellschaft mit dem Bestreben um weiteres Wachstum. "Wir wollen unsere Ressourcen auf den Ausbau unserer eigenen Kerngeschäftsfelder konzentrieren, in denen wir das starke Wachstum der letzten Jahre fortsetzen", liess sich der Sprecher der Berenberg Gesellschafter Hans-Walter Peters in der Mitteilung zitieren.

Die neuen Besitzer dagegen erhoffen sich, mit der Unabhängigkeit das Profil der Privatbank schärfen zu können. Unter dem neuen Namen Bergos Berenberg werde die Bank sich vermehrt auf den Schweizer Markt fokussieren, hiess es in der Mitteilung. Die Kundschaft sollen dabei Unternehmer und Familien sein. Alle bisherigen Dienstleistungen sollen weitergeführt werden.

Der Verkauf steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma. Die Schweizer Investment Banking- und Asset Management-Aktivitäten von Berenberg in Zürich und Genf sind von der Übernahme nicht betroffen. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Standorte in Zürich und Genf

Berenberg Schweiz verwaltete gemäss Geschäftsbericht 2017 Kundenvermögen in der Höhe von 6,8 Milliarden Franken und beschäftigt an den Standorten Zürich und Genf rund 100 Mitarbeitende.

Die meisten neuen Besitzer sind dem Bankhaus seit längerem verbunden. So sitzt der Artemis-Besitzer Michael Pieper seit 25 Jahren, der frühere Berenberg Gesellschafter Claus Budelmann seit 30 Jahren und der Vizepräsident der Diethelm Keller Holding Adrian Keller seit 12 Jahren im Verwaltungsrat der Berenberg Bank Schweiz.

Keine Funktion innerhalb der Bank hatte bisher Andreas Jacobs, der Verwaltungsrat der Jacobs Holding ist. Die Familienstiftung hält unter anderem eine Mehrheitsbeteiligung am Schokoladehersteller Barry Callebaut und ist Besitzerin der Zahnarztketten-Holding Colosseum Dental Group.

(SDA)