Eigentlich hätte der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan am Mittwoch als erstes Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) mit Eckzahlen für die Monate Januar bis März aufwarten sollen. Doch nun meldet sich am frühen Montagmorgen überraschend Geberit zu Wort.

Wie der Sanitärtechnikkonzern aus Rapperswil-Jona informiert, ging der Umsatz im vergangenen ersten Quartal zwar um 3,9 Prozent auf 798 Millionen Franken zurück. Analysten waren durchschnittlich sogar von einem Umsatzrückgang auf 778 Millionen Franken ausgegangen. Mit anderen Worten: Die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie traf Geberit erst in der zweiten März-Hälfte und damit später als gedacht.

Börse reagiert unterkühlt

Nicht zuletzt dank der sehr soliden Bilanz will das Unternehmen die strategischen und operativen Pläne wie bis anhin weiterverfolgen. Auf konkrete zukunftsgerichtete Aussagen verzichtet es jedoch aufgrund der unsicheren Situation in den Absatzmärkten.

Nach einem Vorstoss bis auf 415 Franken verliert die Geberit-Aktie zur Stunde gar 0,5 Prozent auf 400 Franken.

Beobachter bezeichnen den deutlich besser als erwartet ausgefallenen Quartalsumsatz bei Geberit zwar als ermutigend. Nun bleibe allerdings abzuwarten, wie der Sanitärtechnikkonzern im zweiten Quartal abschneiden werde. Wie es weiter heisst, lassen sich die Folgen der Coronavirus-Pandemie auf die diesjährige Geschäftsentwicklung noch nicht abschliessend beurteilen. Dass das Unternehmen am bisherigen Budget festhalten will, wird hingegen begrüsst. Sowohl die Bank Vontobel als auch die UBS gehen von einem deutlich schwächeren zweiten Quartal aus und rechnen mit rückläufigen Gewinnerwartungen. Auch die Zürcher Kantonalbank will ihre Schätzungen unter negativen Vorzeichen überarbeiten, ging sie bisher doch von einem gehaltenen Jahresumsatz aus.

Kann Givaudan am Mittwoch nachlegen?

Nach Geberit sind nun die anderen Unternehmen aus dem SMI an der Reihe. Ob auch sie im zurückliegenden ersten Quartal positiv überraschen können, ist unklar. Falls ja, könnte das nicht nur den Aktien der jeweiligen Firmen, sondern auch dem SMI helfen, so lautet der Tenor. Zwei entscheidende Fragen bleiben allerdings unbeantwortet: Wie stark frisst sich die Coronavirus-Pandemie bei den hiesigen Unternehmen im zweiten Quartal ins Tagesgeschäft? Und wie lange werden uns die wirtschaftlichen Nachwehen noch begleiten?

Das Interesse gilt nun den Quartalsumsatzzahlen von Givaudan vom kommenden Mittwoch. Die Zürcher Kantonalbank geht von einem organischen Umsatzplus von 3,2 Prozent im Jahresvergleich auf 1,588 Milliarden Franken aus, wobei vor allem der Absatz mit Riechstoffen kräftig gewachsen sein dürfte. Auch die Givaudan-Aktie gibt ihre anfänglichen Kursgewinne preis und notiert nun auf dem Schlussstand vom Freitag.