Das Hypothekarvolumen der Bankengruppe stieg im ersten Halbjahr um 3,8 Milliarden auf 139,7 Milliarden Franken.

Das sind 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Institut am Donnerstag bekannt gab. Damit hat Raiffeisen einen Anteil von 16,2 Prozent am gesamten Hypomarkt in der Schweiz. Oder anders ausgedrückt: Beinahe jeder sechste Hypothekarnehmer hat bei der Raiffeisen Gruppe sein Geld geholt.

Aufs Jahr hochgerechnet sei Raiffeisen im Hypothekargeschäft mit einem Wachstum von 5,6 Prozent leicht stärker gewachsen als der Gesamtmarkt (+4,6 Prozent), hiess es in einer Präsentation des Instituts zum Halbjahresergebnis. Insgesamt habe sich das Hypothekarwachstum leicht abgeschwächt.

Mahnung der SNB

Die SNB hatte vor kurzem erneut vor erneut ihre Sorgen über den Schweizer Hypothekarmarkt ausgedrückt. Sie mahnte insbesondere inlandorientierte Banken zu grosser Vorsicht. Denn deren Hypothekenvolumen sei innert Jahresfrist um weitere rund 5 Prozent gestiegen und auch das Risiko einer Preiskorrektur habe sich nochmals vergrössert.

Trotzdem ist nach Ansicht der SNB die Risikobereitschaft der Banken bei der Kreditvergabe unverändert hoch. Zahlreiche Hypotheken würden mit einem Belehnungsgrad von über 80 Prozent vergeben.

Schlechtere Note von Moody's

Ins gleiche Horn stiess vor einem Monat die Ratingagentur Moody's, die die Bonitätsnote der Raiffeisen Schweiz von Aa2 auf Aa3 senkte. Moody's begründete die Herabstufung unter anderem mit mit dem überdurchschnittlichen Hypothekarwachstum der Bankengruppe. Dieses mache Raiffeisen anfällig für Schocks bei einem signifikanten Preiszerfall im Immobilienmarkt.

Bei der Raiffeisen Gruppe sei das Hypothekarvolumen von 2007 bis 2012 jährlich im Durchschnitt um 7,6 Prozent gewachsen, stellte Moody's fest. Dies könnte bei einem Preiszerfall im Häusermarkt die Kapitalpolster der Gruppe schwächen.

Raiffeisen selber hält fest, dass die Wertberichtigungen für Ausfallrisiken seit Ende Dezember 2012 auf 273 Mio. Fr. gesenkt worden seien. Das entspreche 0,19 Prozent des Kreditvolumens. Die effektiven Verluste betrügen lediglich 0,004 Prozent der Ausleihungen, das heisse praktisch Null.

Höhere Kapitalpuffer angedroht

Die Nationalbank warnte, dass weitere regulatorische Massnahmen nötig werden könnten, wenn die Risiken auf den Schweizer Hypothekar- und Immobilienmärkten zunehmen sollten. Die SNB werde regelmässig prüfen, ob der antizyklische Kapitalpuffer erhöht werden solle.

Auf Antrag der SNB hat der Bundesrat per 30. September einen solchen Puffer verhängt, der von den Banken zusätzliche Eigenmittelhinterlegung für Hypotheken von 1 Prozent verlangt. Der Satz könnte auf bis zu 2,5 Prozent erhöht werden.

(SDA)