Der neue Rieter-CEO Oetterli war viele Jahre für den Aufzugskonzern Schindler tätig. Zuletzt von 2016 bis Januar 2022 als CEO. Der Abgang bei Schindler kam dabei überraschend. Oetterli und der Verwaltungsrat von Schindler hätten sich auf den Rücktritt geeinigt, hiess es damals vom Schindler.

Der neue CEO bringe umfassende Führungskompetenzen und langjährige industrielle und internationale Erfahrungen mit, schreibt Rieter am Mittwoch in einer Mitteilung. Otterli wir die CEO-Position am 13. März übernehmen.

Der neue operative Chef wird den Aktionärinnen und Aktionären an der Generalversammlung vom 20. April zudem auch zur Wahl als Mitglied des Verwaltungsrats vorschlagen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen im gegenwärtigen Wirtschafts- und Marktumfeld, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltungsrat und Konzernleitung verlangten, erachte der Verwaltungsrat eine Doppelfunktion von Thomas Oetterli als CEO und Verwaltungsrat als vorteilhaft und im Interesse aller Stakeholder, so die Begründung.

Dem scheidenden CEO Norbert Klapper dankt Rieter für seinen langjährigen und hohen Einsatz und seine bleibenden Verdienste um das Unternehmen. Klapper werde dem Verwaltungsratspräsidenten nach seinem Ausscheiden als CEO bis Ende September 2023 als Senior Advisor zur Verfügung stehen.

Aktie deutlich im Minus

Am Mittwoch hat Rieter auch erste Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 bekannt gegeben. Der Auftragseingang reduzierte sich um 48 Prozent auf 1,16 Milliarden Franken. Dabei haben sich die Bestellungen im Hauptgeschäft mit neuen Maschinen der Division Machines & Systems mehr als halbiert. Die Division Components hat den Auftragseingang leicht gesteigert, während sich im dritten Geschäftsbereich, After Sales, ebenfalls ein zweistelliges Minus ergeben hat.

Der Umsatz hingegen profitierte einerseits von der Akquisition dreier Teilbereiche von Saurer und andererseits von den starken Preiserhöhungen. Er legte im Gesamtjahr um 56 Prozent auf 1,51 Milliarden Franken zu, wobei insbesondere das Neumaschinengeschäft gegenüber dem schwachen Vorjahr markant anzog.

Die Umsatzrealisierung aus dem ausserordentlich hohen Bestellungsbestand habe sich besser entwickelt als erwartet, heisst es dazu. Zudem hätten sich die eingeleiteten Massnahmen zur Beseitigung von Materialengpässen im zweiten Semester und verstärkt im vierten Quartal positiv ausgewirkt.

Die Erwartungen der Analysten wurden beim Auftragseingang klar verpasst, beim Umsatz hingegen übertroffen. Die Aktie verliert am Mittwoch bis 8 Prozent.

(AWP/cash)