Ein Mitglied der Roche-Aktionärsgruppe hat 2,7 Millionen Inhaberaktien verkauft, wie der Basler Pharmakonzern am Freitag bekannt gibt. Insgesamt hat die Transaktion einen Wert von rund 840 Millionen Franken. 

Davon habe die Roche Long Term Foundation 540'000 Titel zur Deckung von aktuellen und zukünftigen Verpflichtungen unter Vergütungs- und Beteiligungsplänen erworben, teilte der Basler Konzern am Freitag mit. Die stimmrechtsverbundene Aktionärsgruppe werde nach Vollzug dieser Transaktion noch rund 65 (zuvor 67,5) Prozent der Inhaberaktien von Roche halten.

Bei der Verkäuferin handelt es sich wohl um Pool-Mitglied Maja Hoffmann, wie die "Handelszeitung" schreibt. Maja Hoffmann hatte zuletzt viel Geld in ein Museum im französischen Arles gesteckt.

Der 56 Meter hohe Turm mitten im Camargue-Städtchen hat zu reden gegeben. Der Pharmakonzern wollte das auf Anfrage nicht kommentieren. Bestätigt wird nur, dass es sich um ein Familien-Mitglied handelt. 

Die Erben des Roche-Gründers Fritz Hoffmann-La Roche kontrollieren den Pharma- und Diagnostikriesen über eine Mehrheit der Stimmrechte der Inhaberaktien. Das Gros des gesamten Roche-Kapitals entfällt auf die nicht stimmberechtigten Genussscheine. 

Eine weitere bedeutende Roche-Aktionärin ist Maja Oeri mit einem Anteil von 7,6 Prozent an den Inhaberaktien. Die verbleibenden 24,9 Prozent der Inhaberaktien werden frei gehandelt. Insgesamt machen die stimmberechtigten Inhaberaktien lediglich einen Anteil von 13,2 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung aus. Die verbleibenden 86,8 Prozent haben keine Stimmrechte.

Die Zürcher Kantonalbank geht davon aus, "dass die Wahrscheinlichkeit derartiger Transaktionen längerfristig in Zusammenhang mit dem Geschäftserfolg von Roche stehen sollte. Mit anderen Worten, sollten wir zum Beispiel negative Ergebnisse bei Tiragolumab und der Sarepta DMD Gentherapie sehen, könnten es mehr Transaktionen dieser Art geben."

Die Inhaberaktien von Roche sinken am Freitag über 7 Prozent.

(Reuters/AWP/cash)