Nach neun Monaten stand unter dem Strich ein Gewinn von 1,26 Milliarden Dollar, wie der Konzern aus Zürich am Freitag mitteilte. Das lag deutlich über den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt von weniger als einer Milliarde Dollar Gewinn ausgegangen waren und damit im dritten Quartal einen Verlust erwartet hatten. Im Vorjahreszeitraum hatten Corona-bedingte Schäden noch zu einem Fehlbetrag von 691 Millionen Dollar geführt. Die Prämieneinnahmen steigerte Swiss Re um knapp sechs Prozent auf 31,95 Milliarden Dollar.

In der größten Sparte Schaden-Rückversicherung schlugen Naturkatastrophen - allen voran Hurrikan "Ida", der Ende August und Anfang September an der US-Ostküste verheerende Schäden anrichtete und Dutzende Tote forderte, und die Flutschäden in Deutschland - mit insgesamt 1,7 Milliarden Dollar Kosten zu Buche. Sie waren damit teurer als von Swiss Re erwartet, lagen jedoch unter den Prämieneinnahmen der Sparte. Von Menschen verursachte Großschäden summierten sich auf weitere 292 Millionen Dollar. Trotzdem erzielte Swiss Re in seinem Hauptgeschäft 1,46 Milliarden Dollar Gewinn, nach einem vor allem Corona-bedingten Verlust von 201 Millionen ein Jahr zuvor.

Die Pandemie forderte allerdings erneut Tribut: Die höher als üblich liegende Sterblichkeit vor allem in den USA kostete Swiss Re in der Leben-Rückversicherung 1,2 Milliarden Dollar, die Sparte rutschte mit 62 Millionen Dollar in die roten Zahlen. Das Erstversicherungsgeschäft für Großkunden - Corporate Solutions genannt - kehrte dagegen in die Gewinnzone zurück.

Ohne Corona-bedingte Aufwendungen hätte Swiss Re nach eigenen Angaben im Zeitraum Januar bis September 2,26 Milliarden Dollar Gewinn erzielt. Der Konzern verdiente unter anderem auch an den Finanzmärkten gut. Die Kapitalausstattung sei weiterhin stark, erklärte der zweitgrößte Rückversicherer. Man sehe in allen Geschäftsbereichen Möglichkeiten, Kapital zu attraktiven Renditen einzusetzen, erklärte Konzernchef Christian Mumenthaler.

Branchenprimus Münchener Rück sieht sich nach neun Monaten auf Kurs zum angepeilten Jahresgewinn von 2,8 Milliarden Euro. 

(Reuters)