Nach neun Monaten stand unter dem Strich ein Gewinn von 1,26 Milliarden Dollar, wie Swiss Re am Freitag mitteilte. Das lag deutlich über den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt von weniger als einer Milliarde Dollar Gewinn ausgegangen waren und damit im dritten Quartal einen Verlust erwartet hatten. Im Vorjahreszeitraum hatten Corona-bedingte Schäden noch zu einem Fehlbetrag von 691 Millionen Dollar geführt.
Die Geschäftsaussichten seien auch für das vierte Quartal und darüber hinaus gut, erklärte Finanzchef John Dacey am Freitag an einer Telefonkonferenz. Derzeit gebe es keine Hinweise, dass die Ergebnisse des vierten Quartals durch Naturkatastrophen überdurchschnittlich stark belastet sein werden, sagte Dacey. Zudem sieht er in allen Geschäftsbereichen Chancen, Kapital in profitables Wachstum fliessen zu lassen.
Swiss Re habe mit dem Gewinn die durchschnittlichen Vorgaben der Analysten um 34 Prozent übertroffen, rechnet Simon Fössmeier von der Bank Vontobel vor. Die Strategie sei klar: Swiss Re trenne sich von unrentablem Geschäft, erhöhe die Tarife und verschärfe die Vertragsbedingungen. Fössmeier prüft nun die Erhöhung seiner Gewinnschätzungen.
Die Aktie von Swiss Re steigt an der Schweizer Börse SIX am Freitag in einem negativen Gesamtmarkt bis 3,9 Prozent auf 88,89 Franken. Das ist der höchste Stand seit Mitte April. Das Jahrestief steht bei 77 Franken und wurde Mitte September erreicht.
Im 2021 hat die Swiss-Re-Aktie 4 Prozent dazugewonnen. Das ist deutlich weniger als der SMI, der seit Jahresbeginn 13 Prozent zugelegt hat.
"Wir sind in der Lage, die derzeitige Dividende zu halten, wenn nicht sogar zu erhöhen", sagte John Dacey am Freitag unter Verweis auf die sehr gute Kapitalisierung des Unternehmens. Die Entscheidung über den Ausschüttungsvorschlag werde im kommenden Jahr vom Verwaltungsrat getroffen, ergänzte er. "Ich möchte dem nicht vorgreifen." Zuletzt hatte Swiss Re 5,90 Franken je Aktie an seine Eigentümer ausgezahlt. Mit einer Dividendenrendite von fast sieben Prozent kommt Swiss Re auf einen Spitzenwert unter den Schweizer Bluechip-Unternehmen.
(cash/AWP)