Die Sandoz-Valoren haben ein fulminantes Börsendebut nach dem Spin-Off von Novartis hingelegt. Nach dem Start bei 24 Franken ging es zuerst kräftig nach oben bis auf einen Höchstkurs von 30,00 Franken, ehe es zum Rücksetzer auf 27,12 Franken am Montag kam. Nach Publikation des Quartalsergebnisses kam es am Dienstag zu deutlicheren Kursverlusten und Gewinnmitnahmen. Um 11.50 Uhr stehen die Sandoz-Valoren 5,31 Prozent tiefer bei 25,63 und lassen deutlich mehr Federn als der Swiss Performance Index (SPI) mit einem Minus von 0,34 Prozent. 

Ganz unerwartet kommt der Kursrückschlag nicht. Gestern hat zum Beispiel die Deutsche Bank ihre Abdeckung mit Halten und einem Kursziel von 26 Franken aufgenommen. UBS-Expertin Laura Sutcliffe sieht derweil Anpassungsbedarf bei den Analysten-Schätzungen. Der Konsens für den Generika-Umsatz in 2023 erscheine ihr mit 7,5 Milliarden Dollar zu optimistisch, erklärte sie schon im Vorfeld der Publikation. Denn der Konsens würde bedingen, dass Sandoz in diesem Bereich im letzten Jahresviertel um 12 Prozent gegenüber dem Vorquartal wachse. 

Nach einem starken ersten Halbjahr deutete die Bestätigung der Guidance für das Gesamtjahr auf eine Verlangsamung im dritten Quartal hin, schreibt die Zürcher Kantonalbank. Dieses schwächere dritte Quartal wird wahrscheinlich den gesamten Konsens der Analysten niedriger und näher an die Guidance von Sandoz heranführen, folgern die Analysten in einer Kurznotiz zum Basler Generikahersteller Sandoz. 

Robustes Ergebnis und gute Kurschancen

Zwar hat der Generika-Hersteller mit den erstmals als eigenständiges Unternehmen vorgelegten Zahlen die Erwartungen der Analysten offensichtlich erfüllt. Der Umsatz von Sandoz wurde von der Region Europa und den Biosimilars getragen, stellt Analyst James Vane-Tempest von Jefferies fest. Geholfen hätten die Markteinführungen des Vorjahres. Insgesamt habe das Wachstum mit plus 6 Prozent in Lokalwährungen im Rahmen der Unternehmens-Guidance gelegen. Das Volumenwachstum lag bei 9 Prozent, während die durchschnittlichen Verkaufspreise um 3 Prozent sanken.

Am mittelfristigen Potenzial besteht dagegen kein Zweifel zu bestehen. Die Aktie ist mit einem Kurs-/Gewinnverhältnis von 12,3 attraktiv bewertet und der Konsensus der Analystenschätzungen auf Bloomberg zeigt ein Kursziel von 33 Franken auf die nächsten zwölf Monate. Die ZKB kommt in ihrer Erstabdeckung gar auf einen fairen Wert von 59,20 Franken. Selbst für den Fall, dass aufgrund des Abschlusses die zukünftigen Unternehmenseinschätzungen leicht nach unten korrigiert werden, sollte immer noch ein stattliches Kurspotenzial vorhanden bleiben. 

(cash/AWP/Bloomberg)