Gebremst wurde der Umsatz von negativen Währungseffekten in der Höhe von 23 Millionen Franken, womit sich ein Umsatzplus von 0,9 Prozent auf 830 Millionen ergab, wie Geberit am Donnerstag mitteilte. Organisch lag das Wachstum bei 3,6 Prozent. Gegenüber den 3 Prozent vom letzten Quartal 2018 bedeutet dies eine leichte Beschleunigung des Wachstumstempos.

Geberit erachtet dieses Wachstum als "erfreulich", zumal die Basis aus dem Vorjahr stark und das Umfeld in der Bauindustrie zwar insgesamt positiv aber gleichwohl anspruchsvoll gewesen sei. Auch den Anlegern gefällt das Resultat: Zwischenzeitlich legt die Aktie bis 8 Prozent zu, aktuell (10.00 Uhr) sind es plus 7 Prozent bei 457 Franken.

Auf der Gewinnebene legte Geberit stärker zu. Die höheren operativen Ergebnisse seien vor allem auf tiefere Rohmaterialpreise, Preiserhöhungen, höhere Verkaufsvolumina und einen verbesserten Produktmix zurückzuführen sowie auf Effizienzsteigerungen und eine hohe Kostendisziplin. Ausserdem kam ein positiver Effekt aus einer Änderung im IFRS Rechnungslegungsstandard hinzu. Belastet wurde das operative Ergebnis erneut von den steigenden Personalkosten.

So nahm der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA um 6,8 Prozent auf 262 Millionen Franken zu, was einer Marge von 31,6 Prozent entsprach. Diese liegt damit um 180 Basispunkte über dem Vorjahreswert. Der Reingewinn verbesserte sich auf vergleichbarer Basis um 4,9 Prozent auf 192 Millionen.

Analysenerwartungen übertroffen

Damit wurden die Erwartungen der Analysten auf der ganzen Linie übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 821,8 Millionen, für den EBITDA bei 240,1 Millionen und für den Reingewinn bei 180,6 Millionen Franken.

Für das Gesamtjahr 2019 hätten sich die Einschätzungen seit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das Gesamtjahr 2018 im März nicht wesentlich verändert, heisst es zum Ausblick. Es sei mit einem anspruchsvollen Geschäftsumfeld zu rechnen. Generell habe sich die Volatilität erhöht und die Baumärkte hätten in einzelnen Ländern nachgelassen.

"Das organische Wachstum und die Margenverbesserung von Geberit fielen besser als erwartet aus", schreibt Vontobel-Analyst Bernd Pomrehn in einem ersten Kommentar. Da Geberit 64 Prozent des Umsatzes in Euro erwirtschafte, zähle das Unternehmen ausserdem zu den Hauptnutzniessern der jüngsten Franken-Schwäche zum Euro. Pomrehn betont jedoch auch das schwierige Umfeld für die Baumärkte sowie die erneut gestiegenen Rohstoffkosten. Er stuft die Aktie auf Halten ein.

(AWP/cash)