Nachdem sie in den ersten Minuten kurz ins Plus gedreht waren, zählen sie mittlerweile zu den grössten Verlierern . Dabei hat der Sanitärtechnikkonzern eine ungewöhnlich starke erste Jahreshälfte hinter sich. Gegen 10:00 Uhr verlieren Geberit 2,3 Prozent auf 748 Franken und sind damit unter den grössten Verlieren im SMI. Dieser fällt zeitgleich um 0,87 Prozent zurück.

Geberit hat nicht nur beim Umsatz, sondern auch auf den Stufen EBITDA, EBIT und Reingewinn die Analystenerwartungen teilweise deutlich übertroffen. Zudem wartet das Unternehmen zumindest in Bezug auf die diesjährige Umsatzentwicklung mit geradezu vor Zuversicht strotzenden Vorgaben für das Gesamtjahr auf. 

Der Konzern übertrifft mit den Zahlen selbst die kühnsten Analystenschätzungen, nachdem sich das Wachstum in Lokalwährungen im zweiten Quartal noch einmal kräftig beschleunigt hat. Experten zeigen sich beeindruckt vom währungsbereinigten Umsatzplus von gut 34 Prozent zwischen Anfang April und Ende Juni.  

Entsprechend ist denn auch in den meisten Kommentaren von einem rekordverdächtigen ersten Halbjahr zu lesen, das vor allem durch das zweite Quartal beeinflusst wurde. Laut Analystin Daniela Costa von Goldman Sachs sind die Erwartungen an die Umsatzentwicklung weit übertroffen worden. Etwas enttäuscht zeigt sie sich hingegen von der Margenentwicklung. Costa rechnet deshalb nur mit geringfügigen Erhöhungen bei den Konsensschätzungen. Berenberg-Analystin Marta Bruska geht von einer Erhöhung im mittleren einstelligen Prozentbereich aus.

Bei der UBS hebt Analyst Patrick Rafaiz hervor, dass das Wachstum im zweiten Halbjahr allerdings etwas schwächer als in den ersten sechs Monaten ausfallen dürfte. Vor allem sei auch der Margen-Ausblick einen Hauch unter dem derzeitigen Konsens. Daher seien Gewinnmitnahmen durchaus eine Option für diesen Handelstag.

Vontobel-Analyst Bernd Pomrehn betont derweil die Flexibilität der Produktion und Logistik von Geberit, die durch das starke Wachstum herausgestellt würden. Auch Pomrehn verweist auf die Marge, die möglicherweise unter höheren Rohstoffkosten leiden könnte.

(AWP)