Die Aktie von Orell Füssli steigt am Montag im frühen Handel um 3,5 Prozent. Grund für den Anstieg: Das Traditionsunternehmen übernimmt die Mehrheit am Technologie-Unternehmen Procivis. Die Firma nimmt bei der Digitalisierung von Dienstleistungen für den öffentlichen Sektor eine führende Rolle ein. Mit der Übernahme könne Orell Füssli nun physische und digitale Identitäts- und Zertifikatslösungen aus einer Hand anbieten. Bereits Anfang 2020 hatte Orell Füssli eine Minderheits-Beteiligung an Procivis erworben.

"Procivis ermöglicht es Orell Füssli, weiter in den digitalen Bereich vorzustossen wie etwa e-government im Bereich Ausweisdokumente und Zertfikate", schreibt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einem Kommentar. "Die Aufstockung ist zu begrüssen". Das Hauptgeschäft von Orell Füssli ist der Sicherheitsdruck, der Banknoten unter anderem für die Schweizerische Nationalbank (SNB) fertigt.

Procivis weise rund 20 Mitarbeiter auf, was rund 3 Prozent der Angestelltenzahl von Orell Füssli entspreche, so die ZKB weiter. Die Firma dürfte einen Umsatz im einstelligen Millionen-Bereich erzielen. "Dementsprechend gehen wir auch davon aus, dass der Preis für die Aufstockung im einstelligen Millionen-Bereich liegt."

Die Aktie von Orell Füssli mit Grossaktionärin SNB (33 Prozent) kann einen "Stabilisator" gut gebrauchen. Sie befindet sich seit einigen Monaten konstant am Sinken. Der Titel hat seit Mitte März 23 Prozent verloren, nachdem sie in den Monaten zuvor im selben Ausmass gestiegen war. Langfristig orientierten Investorinnen und Investoren bietet sich eine Einstiegsgelegenheit. Die Dividendenrendite beträgt über 3 Prozent.

Bei Orell Füssli sank der Gruppenumsatz im ersten Halbjahr um 6,5 Prozent auf 97,3 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein um knapp 29 Prozent tieferer Reingewinn von 5,7 Millionen. 

(cash)