Mehr als 7 Milliarden Dollar wurden aus dem 172 Milliarden Dollar schweren "Vanguard S&P 500 (VOO)" an einem einzigen Tag in dieser Woche abgezogen, zeigen von Bloomberg zusammengestellte Daten. Das entspricht etwa 4 Prozent des Fondsvermögens.

Das Handelsvolumen lag jedoch unter dem Einjahresdurchschnitt und es gab keine offensichtlichen übergrossen Transaktionen. Auch stieg die US-Aktien-Benchmark an diesem Tag - was einen Massenexodus weniger attraktiv macht.

Das alles nährt die Vermutung, dass ein bedeutender Investor des Fonds eine grosse ausserbörsliche Transaktion getätigt hat.

VOO auch bei institutionellen Anlegern

“Wir glauben, dass die Rückzahlung nicht auftauchte, weil es sich um einen übergrossen Primärmarktverkauf handelte”, sagte Eric Balchunas, ein ETF-Analyst von Bloomberg Intelligence. “Das ist so, wie wenn jemand direkt zum Krawattenhersteller geht”, anstatt sich in einem Geschäft eine Krawatte zu kaufen. "Und das ist selten, weil ETFs meist von kleineren Anlegern genutzt werden“, erklärte er.

Das Ausmass der Abflüsse spreche dafür, dass VOO, der bei Privatanlegern beliebt ist, jetzt auch von grossen institutionellen Anlegern genutzt werde, so Balchunas.

Ein Sprecher von Vanguard lehnte eine Stellungnahme zu den Kapitalflüssen ab. Der VOO hat in diesem Jahr neues Kapital von 19,5 Milliarden Dollar angezogen, übertroffen wird er damit nur vom "Vanguard Total Stock Market", der auf Zuflüsse von 27,8 Milliarden Dollar kommt.

(Bloomberg)