Als die Börsen im Oktober ins Rutschen gerieten, war die Aktie der Zurich Insurance Group einer der wenigen Felsen in der Brandung. Dank der attraktiv hohen Dividendenrendite von 6 Prozent schien sie sehr stabil zu sein. Die letzten Wochen zeigen allerdings: Auch die Aktie des Versicherungskonzerns aus Zürich ist nicht vor Kursverlusten gefeit. Alleine seit Anfang Dezember errechnet sich ein Minus von gut 7 Prozent. Damit ist die bisherige Jahresbilanz neuerdings wieder negativ.

Am frühen Dienstagmorgen nun erhält die Zurich-Aktie aus einer unerwarteten Ecke Zuspruch. Der bekannte Versicherungsanalyst von J.P. Morgan hält die Kursverluste für übertrieben. Die Zurich-Aktie sei nun günstig, so lässt er die Anlagekundschaft der US-Investmentbank wissen.

Kräftige Gewinnverbesserungen erwartet

Auf den ersten Blick scheint das eher stolze Kurs-zu-Buchwert-Verhältnis von 1,4 diese Aussage zwar zu widerlegen. Die überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalrendite von 12,8 Prozent und die vergleichsweise tiefen Eigenkapitalkosten von 9,1 Prozent relativieren das Kurs-zu-Buchwert-Verhältnis jedoch.

Kursentwicklung der Zurich-Aktie über die letzten drei Wochen (Quelle: www.cash.ch)

Der J.P.-Morgan-Analyst erwartet bei der Zurich Insurance Group ab der zweiten Hälfte nächsten Jahres eine Geschäftsbelebung und geht über die nächsten drei Jahre von kräftigen Gewinnverbesserungen aus.

Zur Erinnerung: Derselbe Analyst hatte die Zurich-Aktie im Anschluss an den diesjährigen Investorentag vom 5. Dezember von "Overweight" auf "Neutral" heruntergestuft und das Kursziel auf 359 (zuvor 367) Franken reduziert. Er zeigte sich damals etwas verunsichert in Bezug auf die zukünftigen Dividendenaussichten des Versicherungskonzerns.

Ein "Dog" unter den SMI-Aktien

Mit seiner neutralen Haltung für die Aktie ist der J.P.-Morgan-Analyst übrigens in guter Gesellschaft. Wie Erhebungen der Nachrichtenagentur AWP zeigen, sind nicht weniger als 14 Berufskollegen derselben Meinung. Sieben Analysten raten zum Kauf der Aktie, immerhin zwei sogar zum Verkauf. Die Kursziele liegen zwischen 269 Franken (Macquarie) und 390 Franken (Goldman Sachs).

Unterschiedlich werden dabei vor allem die Dividendenaussichten beurteilt. Mit 20 Franken je Aktie für das Geschäftsjahr 2018 und von 21 Franken für das darauffolgende Jahr liegen die Prognosen von J.P. Morgan selbst nach der Herunterstufung von vor zwei Wochen noch immer am oberen Ende der Erwartungsbandbreite. Bereits heute gilt die Zurich-Aktie als die dividendenstärkste Aktie aus dem Swiss Market Index (SMI). Das macht die Aktie zu einem der "Dogs" unter den SMI-Titeln (cash berichtete).